Bottrop. . Martin Müller von der Weltladen-Basis informiert Eine-Welt-Gruppe über Fairen Handel. Hinweise zu den Symbolen, die die Waren kennzeichnen.
Das Logo der World Fair Trade Organization (WFTO) soll derzeit auf Lebensmitteln einen neuen Standard des fairen Handels kennzeichnen. Es soll für hundertprozentigen fairen Handel stehen. Das stellte Martin Müller, Geschäftsführer der Weltläden-Basis aus Gelsenkirchen, beim Diskussionsabend der Eine-Welt-Gruppe Bottrop-Altstadt heraus.
Im Martinszentrum ging er auf die unterschiedlichen Siegel deutscher Importeure ein und legte den Teilnehmer deren Bedeutung nahe. Der Experte erklärte, worauf Kunden achten müssen, wenn sie ein fair gehandeltes Produkt einkaufen möchten. Er beschrieb, welche zehn Kriterien eine Ware zu erfüllen hat, um das WFTO-Siegel zu bekommen.
„Das Produkt muss von einem benachteiligten Produzenten kommen, der durch den Verkauf eine Chance erhält“, so Müller. „Die Herstellung muss transparent und nachvollziehbar ablaufen“, ergänzte er. Es darf nicht um Gewinne gehen, ein „fairer Preis“ ist dem Produzenten jedoch zu zahlen. „Wir lehnen ausbeuterische Kinderarbeit ab, zusätzlich gilt ein Diskriminierungsverbot von Minderheiten.“ Weitere wichtige Aspekte für das Siegel sind folgende: Die Organisationen des fairen Handels setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und die Förderung der Mitarbeiter in den Betrieben ein. Sie unterstützen den Umweltschutz und beteiligen sich aktiv an der Öffentlichkeitsarbeit.
Der Lebensmittelexperte reichte Markenschokolade, -gebäck, -wein und -kaffee in die Runde und bat darum, auf die verschiedenen abgebildeten Logos zu achten.
Verwirrung beim Einkauf
Die Gäste erfuhren, dass es neben gängigen Kennzeichnungen wie „Gepa“ oder „Fairtrade“ noch weitere Logos gibt, die für Verwirrung beim Einkauf sorgen. Jedes Logo steht für einen Standard, der erfüllt wird. „Dabei kann es auch Produkte geben, die nur 80- oder 60-zigprozentig fair gehandelt sind.“ Verbraucher müssten auf das Wort „Mengenausgleich“ achten, es werden Fair-Trade- mit Nicht-Fair-Trade-Rohstoffen gemischt.
Müller: „Es gibt zudem Logos, die gar nicht auf den fairen Handel verweisen. Der kleine Frosch steht zum Beispiel für Kriterien des Umweltschutzes. Bei dem Schriftzug UTZ werden die Bauern beraten, wie sie ihren Anbau verbessern.“ Zudem gilt: „Alles was fair gehandelt ist, ist nicht gleich Bio. Was Bio ist, ist nicht gleich fair gehandelt.“