Bottrop. . Neue Eigentümer gaben 212,5 Millionen Euro aus - so viel wie nie seit dem Jahr 2000. Der typische Käufer in Bottrop kommt auch aus Bottrop.
- Immobilienumsätze erreichen wegen niedriger Zinsen für Baukredite ein Rekordniveau
- Kosten für neue Eigentumswohnung steigen im Schnitt auf 2700 Euro pro Quadratmeter
- Auch unbebaute Grundstücke in den neuen Baugebieten sind bei Käufern sehr gefragt
Die Umsätze beim Verkauf von Häusern, Wohnungen, und Grundstücken in Bottrop haben ein Rekordniveau erreicht. 212,5 Millionen Euro gaben Käufer im letzten Jahr für Immobilien aus. Das ist der höchste Wert seit der Jahrtausendwende. Dabei zogen die Preise für Eigentumswohnungen an: So kostete eine neue Wohnung rund 2700 Euro pro Quadratmeter; gut 200 Euro je Quadratmeter mehr als noch im Jahr zuvor.
„Die Immobilie als Kapitalanlage und für viele auch als erste Wahl zum Wohnen bleibt stark gefragt“, stellt Achim Petri, der Vorsitzende des örtlichen Gutachterausschusses für Grundstückswerte, fest. Das Expertengremium legt jedes Jahr einen Grundstückmarktbericht vor, in dem alle in Bottrop registrierten Immobilienverkäufe des Vorjahres ausgewertet sind.
Rasanter Anstieg bei Verkauf von Baugrundstücken
Petri führt den Boom am Immobilienmarkt auf niedrige Zinsen für Baukredite und für Geldanlagen zurück. So seien 1163 Immobilien verkauft worden. Das ist auf ohnehin schon hohem Niveau ein Plus um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch auf unbebaute Grundstücke setzte ein Run ein. Insgesamt 207 Grundstücke erwarben Käufer im vorigen Jahr. Das macht einen Anstieg um 70 Prozent gegenüber den im Jahr 2015 verkauften 119 Bauflächen aus. „Dies ist insbesondere der Entwicklung neuer Baugebiete wie zum Beispiel in Feldhausen und an der Ludgeristraße geschuldet“, erklärt der Vorsitzender des Gutachterausschusses.
Auch für gebrauchte Wohnungen stiegen die Preise
Bei den Verkäufen von Eigentumswohnungen stiegen die Preise nicht nur für neue, sondern auch für gebrauchte Wohnungen. So kostete eine etwa 25 Jahre alte Wohnung rund 1600 Euro je Quadratmeter, für eine 35 Jahre alte Wohnung waren es 1300 Euro und eine 45 Jahre alte Wohnung kostete pro Quadratmeter noch 1100 Euro. Insgesamt wechselten 307 gebrauchte und 60 neue Wohnungen die Besitzer.
Auffällig sei, dass gerade bei Neubauten die Quadratmeterpreise von unten nach oben ansteigen. „Eine Wohnung mit einer Dachterrasse und ohne eine weitere Wohnung darüber ist beliebter als eine Wohnung mit Gartenanteil“, merkt Petri an. Er weist auch darauf hin, dass im letzten Jahr sämtliche Neubauten für Eigentumswohnungen mit Aufzügen ausgestattet seien.
Ausstattung der Häuser ziemlich unterschiedlich
Bei frei stehenden Häusern und Reihenhäusern scheut der Gutachterausschuss einen Preisvergleich mit den Vorjahren. Denn die Preise fielen wegen unterschiedlicher Austattungen der Häuser und Lage der Baugebiete zu unterschiedlich aus. Im Durchschnitt aber stiegen die Preise.
So kostet neues Reihenmittelhaus rund 260 000 Euro und damit gut 15 000 Euro mehr als bisher. Für ein neues Reihenendhaus müssen Käufer mit einem um 20 000 Euro gestiegenen Preis von 280 000 Euro rechnen. Auch frei freistehende Einfamilienhauser wurden gut 15 000 Euro teurer und kosten im Schnitt rund 440 000 Euro.
Grundstückswerte bleiben relativ stabil
Trotzdem hat der Gutachterausschuss bei den freien Baugrundstücken keinen allgemeine Preisanstieg festgestellt. Die Bodenrichtwerte für Grundstücke, auf denen Ein- und Zweifamilienwohnhäuser gebaut werden können, liegen in guten Lagen nach wie vor bei rund 300 Euro pro Quadratmeter. In mittleren Lagen betragen sie 210 Euro und in einfachen Lagen 145 Euro je Quadratmeter.