Bottrop. . Neue Anwendung bietet Hausbesitzern eine erste Orientierung vor anstehenden Arbeiten.Innovation City und Stadt bündeln für das Angebot Daten.

  • Im Internet finden Hausbesitzer auf einen Klick Informationen über Förderprogramme oder andere Angebote
  • Eine neue Anwendung bietet diese Informationen adressscharf für die Gebäude der Stadt
  • Verwaltung und Innovation City haben sie programmiert und dafür bestehende Daten gebündelt

Ein neues Dach, neue Fenster, neuer Heizkessel, dazu eine Solaranlage. Wer darüber nachdenkt, sein Haus fit für die Zukunft zu machen, hat viele Möglichkeiten. Ein neues Angebot von Innovation City und Stadt Bottrop hilft jetzt Hausbesitzern, die Übersicht zu behalten. Ein Internetportal bietet auf einen Klick eine Übersicht darüber, wie einzelne Arbeitsschritte gefördert werden oder ob es sich zum Beispiel überhaupt lohnt, eine Solaranlage aufs Dach zu bauen.

Hausbesitzer können ihre Adresse eingeben und erfahren sofort, ob ihr Gebäude im Innovation-City-Gebiet steht, welche Fördergelder es gibt, ob sich die Solaranlage tatsächlich rechnet oder ob ein Fernwärmeanschluss verfügbar ist.

Nutzen auch für Bottroper außerhalb des Projektgebiets

Kamil Folta von Innovation City, Ralf Riemer vom Amt für Informationsverarbeitung, Baudezernent Klaus Müller und Alexandro Hugenberg (v. l.) vom Planungsamt haben die neue Anwenung vorgestellt und an ihrer Entwicklung mitgearbeitet.
Kamil Folta von Innovation City, Ralf Riemer vom Amt für Informationsverarbeitung, Baudezernent Klaus Müller und Alexandro Hugenberg (v. l.) vom Planungsamt haben die neue Anwenung vorgestellt und an ihrer Entwicklung mitgearbeitet. © Joachim Kleine-Büning

Das Internetportal ist aber auch nützlich für diejenigen, die nicht im Projektgebiet wohnen. Denn die Programmierer haben auch ein so genanntes Mitmach-Modul eingebaut. Hier können sich Nachbarn vernetzen, um gemeinsam Modernisierungen in Angriff zu nehmen.

So können sie beispielsweise Einkaufsgemeinschaften bilden. Die Verbindung hin zu diesem Service befindet sich in dem Portal gleich hinter dem eigenen Gebäude. „Auf diese Weise können sich auch Bürger absprechen, die nicht direkt nebeneinander wohnen“, sagt Alexandro Hugenberg vom Planungsamt der Stadt.

Die Stadt tritt als Vermittler auf

Hausbesitzer tragen in einen Fragebogen ein, woran sie Interesse haben. Der wird dann an die Stadt geschickt, die abgleicht, ob es weitere Interessenten in dem Gebiet gibt. Die Stadt tritt quasi als Vermittler auf. So werde Missbrauch verhindert, sagt Hugenberg.

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Innovation City Ruhr Informationssystem lautet der sperrige Titel dieses Projekts, Icris heißt dessen Kurzform. Im Prinzip haben Stadtverwaltung und Innovation City hier nur die Daten gebündelt und jedermann zugänglich gemacht, die ohnehin vorhanden sind.

Zum Beispiel die Informationen darüber, ob an bestimmten Stellen die Sonneneinstrahlung ausreicht, so dass sich Solaranlagen lohnen. Solche Daten stehen im Solaratlas, der als Teil des großen Innovation-City-Masterplans existiert.

Eine 3D-Ansicht der Stadt

Auch die Informationen über mögliche Sanierungsmaßnahmen und die Förderzuschüsse, die es dafür gibt, lagen vor und waren gesondert für jedermann abrufbar. Dazu kommen Daten aus dem Fernwärme-Atlas der Steag. Und mit den Karten und Luftbildern in dem neuen System arbeitet das Katasteramt seit Jahren. Gleiches gilt für die aus den Luftbildern errechnete 3D-Darstellung der Stadt. Auch sie wird über das Icris-Gesamtpaket abrufbar.

Experten aus dem Amt für Informationsverarbeitung und von Innovation City haben die Internet-Anwendung programmiert, sämtliche Daten liegen bei der Stadt. Damit soll auch der Datenschutz sicher gestellt werden. Bevor Icris freigeschaltet wurde, habe der städtische Datenschutzbeauftragte das Programm überprüft, so Kamil Folta von Innovation City.

Übertragbar auf andere Städte

Denn die Nutzer können sich beispielsweise auf einer Karte anzeigen lassen, wer sich schon alles von Innovation City hat beraten lassen. Allerdings werden diese Markierungen ab einem gewissen Vergrößerungsfaktor ausgeblendet, damit sie nicht adressenscharf zugeordnet werden können.

„Wir bieten den Bürgern nun übersichtliche und umfangreiche Informationen auf einen Klick“, verspricht Oberbürgermeister Bernd Tischler. Zunächst gibt es Icris nur in Bottrop. Nach und nach soll es aber auch auf andere Ruhrgebietskommunen übertragen werden.

Anwendung ist bereits freigeschaltet

>> Icris ist am einfachsten über die städtische Internetseite www.bottrop.de zu erreichen. Dort dann im seitlichen Menü unter dem Punkt „Innovation City“. Alternativ finden die Nutzer es auch über die Internetseite des Projekts Innovation City, www.icruhr.de

>> Der direkte Link zu dem neuen Angebot ist etwas umständlicher, er lautet: http://gis.bottrop.de/ICRis