Bottrop. In seinem Stationsbericht bewertet der Verkehrsverbund alle Bahnhöfe. Die anderen Haltepunkte in der Stadt kommen nicht so gut weg.

  • Für seinen Stationsbericht testet der Verkehrsverbund 295 Bahnhöfe in der Region
  • Bottroper Hauptbahnhof schafft es diesmal in die Top 20
  • Mängel an den Haltepunkten in der Boy, in Vonderort und in Feldhausen

Der Bottroper Hauptbahnhof ist in tadellosem Zustand – das sagt zumindest der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR). Er gibt jährlich einen Stationsbericht heraus, dafür schickt der Verbund Tester zu 295 Stationen im Ruhrgebiet.

Das Ergebnis des jetzt vorgestellten Berichts von 2016: Der Bottroper Hauptbahnhof ist unter den Top 20. Beste Bewertungen gibt es in den drei geprüften Kategorien Sauberkeit, Graffiti und Funktion. Bei ihrem Test unterscheiden die VRR-Prüfer zwischen dem Eindruck am Bahnsteig und den übrigen Teilen des Bahnhofs. Laut Stationsbericht ist in keinem dieser Bereiche eine Verbesserung nötig. Im Gegenteil, in allen Punkten kommen die Prüfer auf das Gesamturteil „akzeptabel“ – besser geht es nicht.

Barrierefreiheit ist Pluspunkt

Als weiteren Pluspunkt hebt der VRR die absolute Barrierefreiheit hervor. Absolut deshalb, weil der Zugang zum Bahnhof und zu den Bahnsteigen barrierefrei ist und auch keine Stufe überwunden werden muss, um in den Zug einzusteigen. Nur 38 Prozent aller VRR-Stationen erfüllen dieses Kriterium.

Nicht so gut sieht es an den anderen Bottroper Bahnhöfen aus. Zwar erhalten sie im Gesamturteil auch alle ein „akzeptabel“, fallen aber in einzelnen Kriterien negativ auf.Ein Sorgenkind bleibt der Bahnhof in der Boy.Was die Graffitis angeht bekommt der Haltepunkt schlechte Noten und auch die Funktion ist verbesserungswürdig aus Sicht des VRR.

Diskussion um den Ausbau am Bahnhof Boy

Hinzu kommt die ewige Debatte um die Barrierefreiheit. Als Hinweis schreibt der VRR in seinem Bericht, dass eine Modernisierung des Haltepunktes im Rahmen des S9-Ausbaus in Planung sei. Das stand so ähnlich schon 2012 im Stationsbericht.

Der Zugang zum Bansteig in der Boy ist nicht barrierefrei.
Der Zugang zum Bansteig in der Boy ist nicht barrierefrei. © Labus

Seither ist das Thema immer wieder diskutiert worden, getan hat sich jedoch nichts. Zuletzt gab es Streit darum, wie hoch der Bahnsteig sein muss, um einen barrierefreien Einstieg zu gewährleisten. Das beschäftigte gar das Landesverkehrsministerium. Noch immer laufen die Verhandlungen mit der für den Ausbau zuständigen Bahntochter.

Prüfer sehen Modernisierungsbedarf auch in Vonderort

Dem Bahnhof in Vonderort attestieren die Tester einen generellen Modernisierungsbedarf, eine Finanzierung sei jedoch nicht gesichert, heißt es im Bericht. In Vonderort haben die Prüfer auch lediglich den Bahnsteig bewertet, nicht den Zugang dazu.

Im Kriterium „Funktion“ kommt der Vonderorter Haltepunkt auf eine Wertung von „noch akzeptabel“. Das heißt, die Prüfer haben geringfügige Mängel entdeckt, die nicht sofort behoben werden müssen.

Probleme mit Graffitis in Feldhausen

In Feldhausen sehen die Tester ein großes Problem mit Graffitis. „Erhebliche Mängel“ bescheinigen sie dem Haltepunkt dort und sehen dringenden Verbesserungsbedarf, damit die Schmierereien aus der Spraydose dort verschwinden. Und wie auch in Vonderort gibt es am Bahnhof Feldhausen geringfügige Mängel, die die Funktion noch nicht beeinträchtigen, jedoch auf Sicht beseitigt werden sollten, so das Urteil der VRR-Tester.