Kurz bevor das ZDF seinen ersten Ostfriesenkrimi ausstrahlt, kommt Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf mit „Ostfriesentod“ zur Lesung nach Bottrop
- Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf ist mit seinem neuen Krimi „Ostfriesentod“ auf Platz eins derSpiegel- Bestsellerliste durchgestartet
- Am 12. März kommt er zu einer Lesung von „Ostfriesentod“ in die Lebendige Bibliothek
- Im Interview spricht er über die Entstehung seiner Bücher und das Verhältnis zu seinen Figuren
Klaus-Peter Wolf zählt inzwischen zu den bekanntesten und erfolgreichsten Krimi-Autoren deutscher Sprache. Der elfter Band seiner Ostfriesenreihe mit der Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen „Ostfriesentod“ ist zum vierten Mal in Folge auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste eingestiegen. Momentan ist er auf großer Vorlesetour und wird im März sein neues Buch in der Lebendigen Bibliothek präsentieren. Im Gespräch mit der WAZ berichtet er über die Entstehung von „Ostfriesentod“ und sein Verhältnis zu seinen Figuren.
Klaus-Peter Wolf kommt ursprünglich aus Gelsenkirchen, ist aber wegen der schlechten Luft im Ruhrgebiet immer in den Urlaub nach Ostfriesland gefahren. Später ist er komplett an die Nordsee gezogen und lebt nun dort, wo andere Menschen Urlaub machen.
Die Idee hinter seinen Büchern
In seinen Krimis greift er Themen auf, die die Gesellschaft beschäftigen. Sein Ziel dabei ist es, wie er selbst es sagt, „ein wenig Gerechtigkeit zu schaffen“. In dem neuen Band „Ostfriesentod“ gerät seine Kommissarin unter enormen Druck, da ihr jemand versucht, einen Mord unterzuschieben.
Wolf: „Viele Menschen kennen so ein Druckgefühl beispielsweise vom Mobbing oder von Intrigen, die innerhalb eines Freundeskreis gesponnen werden. In so einer Situation fühlt man sich ausgeliefert. In den Fällen hat die Kriminalliteratur die Aufgabe, aufzunehmen, was gerade passiert, und es zu Ende zu erzählen. Meine Verbrechen sind intellektuelle Irrtümer. Die Täter sind dabei nicht grundlegend böse, sondern sie tun nur etwas Böses, das aus der Sicht der Täter völlig nachvollziehbar ist“.
Parallelen zum eigenen Leben
Er bringt in jedes seiner Bücher auch Parallelen zu seinem eigenen Leben ein. So auch in „Ostfriesentod“. „Ich schreibe Romane und bin eine Person des öffentlichen Lebens und bin diesem Druck, den Ann- Kathrin verspürt, auch ausgesetzt. Nehmen wir mal das Beispiel Social Media. Oft werden unter einem positiven Kommentar über meine Bücher auch negative Kommentare gepostet, die teilweise schon beleidigend sind und mich angreifen. Dann bekomme ich auch Selbstzweifel. Dann bin ich ganz nah an meiner Hauptperson dran“.
Viele Charaktere seiner Bücher gibt es auch im wirklichen Leben, so wie den Maurer Peter Grendel. Er nimmt jeden Schauplatz, jede Person aus der Wirklichkeit. Nur der Fall, das Opfer und der Täter sind in jedem Buch frei erfunden.
Sein Erfolgsgeheimnis
So erklärt er sich sein Erfolgsgeheimnis. „Ich denke, es gibt tiefe Gründe für den Erfolg. Mein Ziel ist es, alles realistisch zu halten. Die Menschen können sich mit den Figuren identifizieren, weil ich reale Personen nehme. In Ostfriesland gibt es sogar Stadtführungen für die Schauplätze meiner Bücher“.
Und wo schreibt Wolf am liebsten? „Am liebsten schreibe ich in einem Strandkorb mit Füller und Heft. So lebe ich nur von den Erinnerungen und kann nichts durch das Internet verfälschen. Das ist ganz wesentlich dafür“.
Ehefrau Bettina Göschl begleitet
Momentan ist er in ganz Deutschland unterwegs, um sein neues Buch vorzulesen. Unterstützt wird es dabei von seiner Ehefrau Bettina Göschl, die seine Vorlesungen musikalisch begleitet. „Bei meinen Lesungen singt Bettina ihre Krimilieder. Sie ist auch eine Figur in meinem Büchern und singt auch dort immer ihre Lieder. Meine Fans freuen sich daher natürlich auch immer sehr, wenn ich die ,Figur’ aus meinem Buch mitbringe. Die Nähe zu den Lesern ist mir wichtig. Fast alle Menschen haben den Roman bereits gelesen, wenn ich zum Vorlesen komme. Durch das Lesen bekommt es nochmal eine andere Dimension. Deshalb lese ich meine Hörbücher auch selbst ein.“
Wolf kommt ins Fernsehen
Die Dreharbeiten zu dem ersten Ostfriesenbuch „Ostfriesenkiller“ sind abgeschlossen. „ Es kann sein, und ist wahrscheinlich, dass die komplette Reihe verfilmt wird.“ „Ostfriesenblut“ ist bereits in Planung. Die Dreharbeiten dazu werden wahrscheinlich im Spätsommer beginnen. Mehr als ein Film pro Jahr werde nicht möglich sein, „da die Hauptdarstellerin Christiane Paul nun auch international unterwegs ist, nachdem sie den International Emmy Award als beste Hauptdarstellerin bekommen hat“. Die Erstausstrahlung von „Ostfriesenkiller“ ist am 1. April um 20.15 Uhr im ZDF.
Lesung am 12. März
Am Sonntag, 12. März, um 18 Uhr liest Klaus-Peter Wolf „Ostfriesentod“ in der Lebendigen Bibliothek Bottrop an der Böckenhoffstraße, mit musikalischer Begleitung durch Bettina Göschl.
Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro. Karten in der Lebendigen Bibliothek, 70-3883