Bottrop. . Stadtarchiv bewahrt ein Exemplar der Schallplatte des Kabarettisten Jürgen von Manger auf. In einer Bottroper Kneipe wurde ein Video gedreht.
- Die Schallplatte des legendären Kabarettisten ist vor 40 Jahren erschienen
- Der Evergreen „Griechischer Wein“ stand Pate für das Lied im Ruhr-Deutsch
- Adolf Tegtmeier ging nach der Melodie des Udo-Jürgens-Hits in die Kneipe
In Athen trinkt man Wein – in Bottrop Bier. So jedenfalls sah es vor 40 Jahren Kabarettist Jürgen von Manger alias Adolf Tegtmeier, als er das „Bottroper Bier“ besang. 1977 wurde dieses Lied zum Schlager des Reviers. Die Macher des Liedes hatten dabei die Melodie von Udo Jürgens inzwischen weltberühmtem „Griechischer Wein“ einfach umgedichtet. Eine Schallplatte mit von Mangers Version – Rückseite „Der Bettler und sein Hund – wird auch heute noch im Stadtarchiv gehütet.
Zur Platte des damals in Herne lebenden Kabarettisten Jürgen von Manger (1923 bis 1994) gab es auch einen Videoclip, der teilweise in Bottrop entstand. Er zeigt, wie Adolf Tegtmeier ein Zechengelände verlässt, eine Straße überquert, und die Gaststätte „Zum Treppchen“ betritt.
Satire über die Stadt mit Mike Krüger
Bei dem Bergwerk handelt es sich aber um die ehemalige Zeche „Minister Stein“ in Dortmund. Auch die Kneipe, die Bergmann Tegtmeier nach der Schicht aufsucht, um den „Saft fürs Leben“ zu genießen, befand sich damals in dieser westfälischen Bierstadt. Die Innenaufnahmen für den Trailer wurden 1977 jedoch in der ehemaligen Gaststätte Heintze gedreht, die auf der Knappenstraße gegenüber der Zeche Prosper II liegt.
Als Jürgen von Manger den Gerstensaft besang, gab es allerdings schon längst kein echtes Bottroper Bier mehr, denn 1967 schloss die damalige Westfalia-Brauerei einen Kooperationsvertrag mit einem bekannten Duisburger Unternehmen. Ein Jahr später kam dann das endgültige Aus für die Brauerei Jansen. Tegtmeiers Lied hat der 1874 gegründeten Brauerei kein Glück gebracht, denn schon 1978 wurde das Gebäude mit dem schönen Eingangsportal für den Neubau des Hansa-Zentrums abgerissen.
Brigitte Mira und Dirk Dautzenberg spielten mit
Schon 1976 stand Jürgen von Manger für die TV-Satire „Mein Gott, Bottrop“ in der Stadt vor der Kamera. Sänger Mike Krüger („Mein Gott, Walter“), der hier Günther mimte, den Geschäftsführer des fiktiven Bottroper Fremdenverkehrsvereins, holte seinerzeit auch Brigitte Mira und Dirk Dautzenberg in die Stadt. Gedreht wurde damals auch am heutigen Ernst-Wilczok-Platz vor dem Rathaus. Diese Satire war dann am 17. Juli 1976 ab 21.30 Uhr in der ZDF-Reihe „Express“ erstmals zu sehen.