Bottrop. . Andreas Reuter führt in dem Park in Welheim gerade seinen Hund aus. Auf den Grüngürtel in der Nähe der Kirche St. Franziskus lässt der 58-Jährige so schnell nichts kommen. „Zum Joggen ist es hier super“, findet der Welheimer.

  • Anwohner beklagten sich schon in Umfrage der TU Berlin über schlechten Zustand der Grünanlage
  • Viele Menschen in Welheim durchqueren den Park zwar, doch kaum jemand hält sich länger darin auf
  • Planer denken über Ideenwerkstatt beim Stadtteilfest nach, in der Bürger Vorschläge machen können

Andreas Reuter führt in dem Park in Welheim gerade seinen Hund aus. Auf den Grüngürtel in der Nähe der Kirche St. Franziskus lässt der 58-Jährige so schnell nichts kommen. „Zum Joggen ist es hier super“, findet der Welheimer.

Das begrünte Areal liegt zwischen der Gungstraße und der Prosperstraße und reicht von der Welheimer Straße bis zur Straße „Am Kämpchen“. Potenzial entdecken zwar auch die Fachleute der Stadtverwaltung in diesem Park, doch sonst fällt ihr Fazit rundweg negativ aus: Wenig wahrgenommen und kaum genutzt sei die Grünanlage. Außerdem leide der Park unter einem schlechten Image.

Wichtige Verbindung zwischen anderen Grünzügen

Dagegen möchte die Stadt etwas tun und den Park, der in den 1970er Jahren geplant worden war, in dem Stadtteil wieder aufwerten. Schließlich sei dieser auch eine wichtige Verbindung zwischen den anderen Grünzüge in der Stadt wie zum Beispiel den Emscher Landschaftspark. Gut 2,2 Millionen Euro würde das kosten. Die Verwaltung hofft, dass die Landesregierung 80 oder 90 Prozent dieser Kosten übernehmen wird.

Die Grünplaner möchten, dass die Bürger dabei zu Wort kommen. Sie regen zum Beispiel an, bei dem Welheimer Stadtteilfest eine Ideenwerkstatt für den Umbau des Parks zu eröffnen und die Anwohner in Planungswerkstätten oder bei Mitmachaktionen daran zu beteiligen. Die Neueröffnung des erneuerten Parks würde die Stadt dann gern mit einem Event feiern.

Studenten befragten 77 Anwohner rund um den Park

Dass die Stadt etwas in dem Park unternimmt, begrüßt auch Anwohner Andreas Reuter. Denn eigentlich möchten die Welheimer Bürger die kleine Grüne Lunge nicht missen. „Morgens bis 9 Uhr sind viele hier mit dem Hund unterwegs. In den Pausen gehen dann die Schulkinder hier durch zur Bäckerei“, weiß der Welheimer. Schließlich grenzen die Gelände der Grundschule und der Hauptschule an der Welheimer Straße an den Park. Bis zur Bäckerei-Filiale an der Gungstraße ist es da nicht weit.

Dreimal am Tag sei er mit dem Hund im Park unterwegs. Auch morgens kurven schon Radfahrer über die Wege. Was der Welheimer berichtet, deckt sich mit den Ergebnissen eine Anwohnerbefragung, die Studenten der Technischen Universität Berlin vor nicht ganz zwei Jahren mit Unterstützung des städtischen Ressorts für Umwelt und Grün durchgeführt hatten. 77 Familien und Anwohner, deren Wohnungen in unmittelbarer Nähe des Parks liegen, hatten die Studenten gefragt, wie sie eigentlich den Grüngürtel vor ihrer Haustür einschätzen.

Viele Bürger halten die Grünanlage für schmutzig

Wie auch Andreas Reuter beim dem zufälligen Treffen mit WAZ-Redakteuren im Park erklären die meisten Bürger bei dieser Umfrage, dass viele Welheimer den Park durchqueren. Doch die meisten von ihnen halten sich nur kurz darin auf. Die Anwohner halten ihren Park für eher unattraktiv und schmutzig. Die Wege seien oft zu nass. Rund 40 Prozent der Bürger beklagten sich über den vielen Müll, der überall im Park herumliege. „In letzter Zeit ist hier aber aufgeräumt worden“, erkennt Andreas Reuter nun an.