Bottrop. . Die Gewerkschaft Verdi will sich im mittleren Ruhrgebiet neu aufstellen. Dazu sollen drei Bezirke fusionieren.
- Verdi-Bezirke Emscher-Lippe Süd, Emscher-Lippe Nord und Bochum-Herne gehen zusammen
- Die Fusion zielt auf bessere Betreuung der Mitglieder
- Standort Gelsenkirchen bleibt als Anlaufstelle für Bottroper Mitglieder erhalten
Die Verdi-Bezirke Emscher-Lippe Süd (zuständig auch für Bottrop mit Sitz in Gelsenkirchen), Emscher-Lippe Nord (Sitz in Recklinghausen) und Bochum-Herne sollen zum 1. Januar 2018 fusionieren. Das bestätigt die Dienstleistungsgewerkschaft auf Anfrage der WAZ.
Die Gewerkschaft wolle sich künftig besser um ihre Mitglieder kümmern und deshalb die Organisationsstruktur neu ordnen. „Verdi.6“ heißt der Prozess, der eine bundesweite Neu-Aufstellung der Bezirke beinhaltet. In dieser Region wirbt die Gewerkschaft mit dem Slogan „Die neue Verdi im Herzen des Ruhrgebiets – gemeinsam. Besser. Vereint!“ für die Fusion.
„Wir wollen stärker auf die Mitglieder und die Mitglieder-Interessen eingehen“, begründet Martina Steinwerth, Bezirksgeschäftsführerin für Emscher-Lippe Süd die Fusion, und auch die Erreichbarkeit der Mitarbeiter soll sich verbessern, fügt sie an. Kurz: „Wir wollen einfach besser werden.“
Für die Mitglieder aus Bottrop und der Region werde es weiterhin den Standort Gelsenkirchen als Anlaufstelle geben, stellt Martina Steinwerth in Aussicht.
Kein Mitarbeiter-Abbau geplant
Wie genau sich die Vereinte Dienstleistungsgesellschaft in dem neuen, vergrößerten Bezirk aufstellen wird, stehe noch nicht fest, man stehe noch ganz am Anfang, heißt es in den betroffenen Städten. Angedacht ist offenbar, dass sich Gewerkschaftsekretäre künftig auf bestimmte Aufgaben konzentrieren und in ihren Branchen nicht mehr alles selbst übernehmen – von der Rechtsberatung über Betriebsbesuche bis hin zur Tarifarbeit.
Mitarbeiter, betont Verdi, sollen durch die Fusion nicht abgebaut werden. Noch ungeklärt sei dagegen, wo der Sitz des neuen Bezirks angesiedelt wird und wer ihn führen wird. Bislang hat jeder der drei Bezirke eine Zentrale sowie eine Geschäftsführung, hinzu kommt eine Nebenstelle in Herne.
DGB unterstützt den Zusammenschluss
Josef Hülsdünker, Geschäftsführer der DGB-Region Emscher-Lippe, kommentiert die Pläne: „Ich finde es sehr positiv, dass es eine Fusion von Emscher-Lippe Süd und Nord gibt. Das ist – mit Blick auf meine Region – eine Erhöhung der Schlagkraft.“ Für den DGB sei wichtig, dass Verdi in der Region von der Präsenz her gut gestaffelt aufgestellt bleibt – „in den Gesprächen zeichnet sich das ab“, sagt Hülsdünker. Die geplante Fusion werde insofern für die Bottroper Mitglieder keine rasante Veränderung mit sich bringen, „weil sie seit vielen Jahren keine Verdi-Niederlassung in der Stadt mehr haben.“
Gefunden werden soll auch ein neuer Name für den gemeinsamen Bezirk. Die Gewerkschaft Verdi ruft ihre Mitglieder dazu auf, im Rahmen eines Wettbewerbs Vorschläge einzureichen. Einzige Voraussetzung: „Aus formalen Gründen“ dürfe der Name maximal 21 Zeichen erhalten.