Bottrop. . 2018 tun sich Marienhospital und Katholische Kliniken Emscher-Lippe zusammen. Kooperation wird bereits ausgebaut.
- 2018 fusionieren Marienhospital und Katholische Kliniken Emscher-Lippe
- Die Kooperation wird bereits ausgebaut
- Das hat Konsequenzen für den Stellenplan
Die Fusionspläne zwischen dem Marienhospital Bottrop (MHB) und den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) nehmen Kontur an. Nachdem Dr. Ulrike Ellebrecht, Geschäftsführerin des MHB, auch die Geschäfte der KKEL übernommen hat, stellt sie nun klar: „Die Fusion bis Ende 2018 ist das Ziel.“
Die letzten Monate seien geprägt gewesen von intensiven Gesprächen zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung, um die Gesamtsituation zu analysieren und erste Kooperationen auf den Weg zu bringen. Hintergrund sind die immer strengeren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass sich Kliniken zusammenschließen. „Denn je kleiner eine Klinik ist, umso schwieriger ist es, die wirtschaftlichen Vorgaben zu erfüllen“, sagt Ellebrecht.
Erste Schritte sind erfolgt
Auf dem Weg zur Fusion zwischen MHB und KKEL sind die ersten Schritte inzwischen erfolgt: Die Geburtshilfe im Gladbecker St. Barbara-Hospital schloss zum Jahresende 2016 infolge ihrer schlechten Finanzlage. Eine der nächstgelegenen Entbindungsstationen für werdende Gladbecker Mütter ist fortan das Bottroper Marienhospital. „Natürlich verstehe ich, wie weh es einer Stadt und ihren Bürgern tut, wenn eine Klinik geschlossen wird. Gerade die Schließung einer Geburtshilfe ist ein großes emotionales Thema“, räumt Ellebrecht ein. Aber letztlich müssten auch die Zahlen stimmen. „Und mit Intensiv- und Frühgeborenenstation ist die Geburtshilfe des MHB bestens aufgestellt.“
Mit 980 Geburten im vergangenen Jahr sei wiederum ein Höhepunkt erreicht worden. Künftig rechne man mit etwa 1100 Geburten. „Um der größeren Aufgabe gerecht zu werden, muss das Säuglingszimmer vergrößert werden“, kündigt die Geschäftsführerin an. „Am vergangenen Wochenende hatten wir hier 20 Neugeborene.“ Zudem würden zum 1. April zwei weitere Hebammen eingestellt und das Pflegepersonal aus den eigenen Reihen aufgestockt.
Bestehende Zusammenarbeit
Eine Kooperation mit der Urologie des St. Barbara Hospitals in Gladbeck besteht dagegen schon seit mehreren Jahren. Das bedeutet, dass Patienten des MHB, die an urologischen Problemen leiden, durch die Gladbecker Klinik versorgt werden. Zusätzlich kommt nun seit Jahresende auch ein Urologe aus Gladbeck im Bedarfsfall ins Marienhospital. „Letztlich hatten wir aber im MHB bislang nur wenige urologische Patienten“, so Ellebrecht. „Für Bottroper ist diese Kooperation wahrscheinlich kaum spürbar.“
St. Josef-Hospital wird wohl schließen
Eine Schließung des St. Josef-Hospitals in Gelsenkirchen hält Ellebrecht voraussichtlich für unumgänglich. „Natürlich haben wir dabei das Personal im Blick und wollen allen Mitarbeitern Perspektiven an anderen Standorten bieten.“
Um die Fusionspläne voranzutreiben, gibt es seit Jahresbeginn Unterstützung in der Führungsriege: Ines Manegold übernimmt innerhalb der KKEL die Geschäftsführung und ist zuständig für interne operative Aufgaben. Dr. Ulrike Ellebrecht entwickelt strategisch weiter und vertritt die Fusion nach außen. „Vorrangig ist nun, dass sich die Führungskräfte aus Medizin und Pflege kennenlernen. Dann muss man behutsam gucken, wo Synergien liegen und Schwerpunkte zu setzen sind.“ Wichtig sei, die Bevölkerung ortsnah zu versorgen.
Zu den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) gehören das St. Antonius Hospital in Kirchhellen, das St. Barbara Hospital in Gladbeck sowie das St. Josef-Hospital in Gelsenkirchen-Horst.