Bottrop. Die Nachverhandlungen sollen im März abgeschlossen sein. Baubeginn noch 2017 möglich.
- Den ersten Preis für die Erweiterung des Josef Albers Museums erhält das Architekturbüro Gigon und Guyer
- Er ist mit 30 000 Euro dotiert.
- Der mit 22 000 Euro dotierte zweite Preis geht an das Berliner Büro Bruo Fioretti Marquez
Der Architektenwettbewerb für den geplanten Erweiterungsbau des Josef Albers Musems Quadrat ist beendet. Die Jury hat am Ende einer Mammut-Sitzung aus 25 Entwürfen zwei Preisträger gekürt und weitere drei Büros mit einer dotierten Anerkennung versehen.
Den ersten Preis – mit 30 000 Euro dotiert – erhielt das renommierte – und museumserpobte – Zürcher Architekturbüro Annette Gigon und Mike Guyer. Platz zwei, dotiert mit 22 000 Euro, ging an das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez, das unter anderem den ersten Preis für den Campus Neues Palais in Potsdam erhielt.
Natürlich hat es sich die Jury nicht leicht gemacht. Fachleute, zum Beispiel des bekannten Architekturbüros von David Chipperfield, der vor acht Jahren das benachbarte Essener Museum Folkwang entwarf, aber auch Ratsmitglieder, Oberbürgermeister und Bürgermeister, Denkmalschützer, Mitarbeiter der Stadtverwaltung oder der Museumsbehörde des zuständigen Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe: Sie alle berieten, diskutierten, verglichen zwölf lange Stunden – und entscheiden sich am Ende mehrheitlich für die beiden genannten Büros.
Nachverhandlungen bis März
Aber sie vergaben auch zwei mit jeweils 10 000 Euro ausgestattete Anerkennungspreise an die Bochumer Schürmann Spannel AG sowie die Leismann AG aus Biel. Eine Anerkennung in Höhe von 5000 Euro ging noch nach Stuttgart an das Architektenbüro Dauner, Rommel und Schalk.
Anders als bei einem kompletten Neubau hatten die Bewerber mit einem Paket von Anforderungen zu kämpfen, die der denkmalgeschützte Altbau von Bernhard Küppers aus den 70er und 80er Jahren vorgibt. Aber auch die Lage im gleichfalls denkmalgeschützten Stadtgarten, neueste mueseumstechnische Anforderungen, energetische Bestimmungen und nicht zuletzt das von den privaten und öffentlichen Geldgebern gesetzte Limit von zehn Millionen Euro gab den Architekten die Marschrichtung vor.
Auch bei den am Ende übrig gebliebenen Entwürfen lässt sich die Diskussion um den Standort der neuen Wechselausstellungshalle nachvollziehen. Denn der Stuttgarter Entwurf setzt weiter auf die Fläche südwestlich des heutigen Komplexes neben der alten Bürgermeistervilla, dem heutigen Museum für Ur- und Ortsgeschichte.
Baubeginn noch 2017 möglich
Die Zürcher Sieger, ebenso wie das Büro aus Berlin, setzen dagegen auf den Standort nordöstlich des heutigen Josef-Albers-Museums im Skulpturenpark in unmittelbarer Nähe des Biotops. Beide Entwürfe lehnten sich in Materialität und Optik – Metall und Glas bei Gigon Guyer oder Stahl und Stein bei Fioretti – an den Küppers-Bau an, so der Technische Beigeordnete Klaus Müller, der zu den Fachpreisrichtern der Jury gehörte. Jetzt gehe es, so Oberbürgermeister Bernd Tischler, bei beiden Siegerentwürfen noch in die Nachverhandlungsrunde, denn natürlich müssen die Pläne für Bottrop noch passgenau nachgearbeitet werden, zum Beispiel bei der Raumaufteilung.
Im März solle das Ergebnis stehen, danach entscheidet der Rat, ob die Pläne umgesetzt werden. Baubeginn könnte dann noch in diesem Jahr sein.