Bottrop. . Zum Schutz gegen Geldautomaten-Sprengungen ergreifen Banken Maßnahmen. Dazu gehören die nächtliche Schließung der SB-Foyers und Videoüberwachung.

  • Banken ergreifen Maßnahmen, um Vandalismus, Aufbrüchen und Sprengungen von Automaten vorzubeugen
  • Teils wird der Zugang zur Selbstbedienungszone eingeschränkt
  • Über konkrete Sicherungen an den Geldautomaten verraten die Banken wenig

Verbrecher greifen zu immer drastischeren Methoden: Um an Bares zu kommen, sprengen sie Geldautomaten, wie noch vor wenigen Tagen in Mülheim geschehen. Oder reißen gar so einen Bankautomaten aus der Verankerung und werfen ihn auf die Schienen – womit sie jüngst in Dinslaken einen Zug zum Entgleisen brachten. Dass in Bottrop nichts dergleichen passiert, dafür versuchen die Geldinstitute mit verschiedenen Schutzmaßnahmen zu sorgen.

Öffnungszeiten der Selbstbedienungszone eingeschränkt

Um Vandalismus, Aufbrüchen oder gar Sprengungen vorzubeugen, hat die Commerzbank in ihrer Filiale am Berliner Platz die Öffnungszeiten der Selbstbedienungszone eingeschränkt: Zwischen 22 und 7 Uhr ist die Tür geschlossen, die Automaten sind nicht zu nutzen. „Wir haben die Einschränkung vollzogen, um dem Thema Geldautomatensprengung etwas entgegenzusetzen“, sagt ein Sprecher der Commerzbank.

Kunden hätten Verständnis dafür, zudem sei die Frequenz im SB-Foyer nachts gering gewesen. Dazu kommen weitere Sicherheitsmaßnahmen, über die die Bank nichts verraten möchte.

Empfehlungen des Bundeskriminalamtes umgesetzt

Bei der Sparkasse werde derzeit darüber nachgedacht, die SB-Bereiche gegebenenfalls nachts zu schließen, sagt Sprecher Frank Pinnow. Bislang sind die Foyers mit den Automaten außerhalb der Filial-Öffnungszeiten nur mit Kundenkarte zugänglich. „Alle SB-Bereiche sind videoüberwacht“, so Pinnow weiter. Nach den Vorkommnissen und Sprengungen in den vergangenen Monaten habe die Sparkasse Empfehlungen des Bundeskriminalamtes zum Schutz der Geldautomaten umgesetzt; alle Geräte seien „mit Investitionen im hohen fünfstelligen Bereich zusätzlich geschützt worden“.

Hauptgrund für umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an allen Geldautomaten sind auch bei der Volksbank mögliche Sprengungen. „Durch reinen Vandalismus haben wir in der Vergangenheit keine nennenswerten Schäden gehabt“, sagt Sprecherin Katy Pommerenke. Die Maßnahmen müssten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, um mit den Methoden der Täter Schritt halten zu können. Für diese liege Bottrop verkehrstechnisch in einer guten Zone, ist Pommerenkes Einschätzung. Grundsätzlich gehe es nicht nur um den Schutz von Gebäuden und Gegenständen, „sondern auch der Schutz von Personen ist damit verbunden.“ Bei der Volksbank gibt es laut Pommerenke eine flächendeckende Videoüberwachung; grundsätzlich seien die SB-Zonen 24 Stunden geöffnet – ohne extra Zugangskontrolle etwa per Kundenkarte.

Einen offenen Zugang zum Selbstbedienungsbereich gibt es auch bei der Deutschen Bank. „Wir sind generell bestrebt, die Balance aus Sicherheitsaspekten sowie gutem Service für unsere Kunden zu bewahren“, so ein Sprecher. Über konkrete Sicherheitsvorkehrungen will die Bank keine Angaben machen.