2017 beginnt mit Gebühren- und Preissteigerungen. Verbraucherzentrale gibt Tipps, um privates Budget zu schonen. Vier Anregungen ragen heraus.
Die Haushaltskasse muss immer mehr Geld hergeben: steigende Energiepreise, wachsende Benzinkosten, aber auch die stetige Anhebung der Lebenshaltungskosten belasten den Etat. „Hinzu kommt, dass vor allem ältere Menschen mehr Geld für private Serviceleistungen und den Erhalt ihrer Mobilität aufbringen müssen“, heißt es bei der Verbraucherzentrale. „Ein gutes Finanzmanagement im Haushalt ist deshalb wichtig, damit die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen und am Monatsende fürs Ablegen auf der hohen Kante auch noch etwas übrig bleibt.“ Gute Vorsätze im neuen Jahr, besser noch geldwerte Tipps für den Check oder Wechsel eines Haushaltspostens helfen schon, das eigene Budget nicht über Gebühr zu strapazieren.
1. Stromanbieterwechsel: Die Suche nach Produkt- und Tarifalternativen auf dem Energiemarkt kann sich lohnen. Kunden haben bei angekündigten Preiserhöhungen ein Sonderkündigungsrecht. Um das individuell günstigste Angebot zu finden, ist der Stromverbrauch pro Jahr eine wichtige Größe zum Vergleich. Je kürzer die Vertragsbindung, umso flexibler ist ein Stromkunde. Empfehlenswert sind Laufzeiten von nicht mehr als einem Jahr, damit schnell auf aktuelle Preisentwicklungen reagiert und bei einem weiteren Preisanstieg eventuell zu einem neuen Anbieter gewechselt werden kann.
2. Versicherungsschutz: Auch die Vorsorge für Schadensfälle gehört auf den Prüfstand, denn viele Policen sind überflüssig, passen nicht zum persönlichen Bedarf oder sind zu teuer. Der Versicherungsschutz sollte nach dem Gau-Prinzip aufgebaut werden: Der „größte anzunehmende Unfall“ ist in jedem Fall abzusichern. Ein Muss ist die private Haftpflichtversicherung; auch die Risiken Tod und Invalidität sollten abgesichert sein. Verzichtet werden kann auf Policen, die keine Existenz bedrohenden Schäden versichern. Auch die Prämien gilt es kritisch in den Blick zu nehmen: Bei identischen Leistungen unterscheiden sich die Preise der Versicherer erheblich.
3. Mobilitätserhalt: Die Sprit- und laufenden Kosten fürs Auto lassen sich mit Fahrgemeinschaften, dem Umstieg auf Fahrrad, Bus und Bahn senken. Auch Car-Sharing ist geeignet, die Fixkosten beim Auto auf viele Köpfe zu verteilen und so ohne Mobilitätsverlust ans Ziel zu kommen.
4. Sichere Geldanlage: Trotz derzeit niedriger Zinsen hat jedes Darlehen seinen Preis. Neben dem Kredit müssen Zinsen und Gebühren abgestottert werden. Auch der Kauf von Aktien oder eine Geldanlage mit dem Versprechen hoher Renditen bergen für Laien oft unkalkulierbare Risiken. Eine bessere Variante ist das rechtzeitige Ansparen. Bevor es an eine Kreditaufnahme geht, sollte man prüfen, ob die eigene Haushaltskasse eine monatliche Ratenbelastung überhaupt verkraftet oder ob für eine Geldanlage noch ein zusätzlicher Betrag zur Verfügung steht. Außerdem sollte man Kreditvermittler und selbst ernannte Finanzberater meiden. Durch zusätzliche Provisionen, die sie kassieren, gehen deren Angebote meist richtig ins Geld.