Bottrop. . Noch bis Silvester dürfen Händler Böller und Raketen verkaufen. Auch die Polizei bereitet sich auf den Jahreswechsel vor und trifft Vorkehrungen.
- Die meisten Käufer sind auf der Suche nach Leuchtfeuerwerk und nicht nach Böllern
- Polizei verstärkt den Streifendienst zum Jahreswechsel noch einmal
- Best und RVR appellieren an Feiernde auch hinterher aufzuräumen
Die Vorbereitungen für Silvester laufen. Das wird an vielen Stellen deutlich, nicht zuletzt in den Geschäften, die seit Donnerstag auch das Feuerwerk anbieten, das für viele Menschen zur Begrüßung eines neuen Jahres dazu gehört. Die WAZ hat sich im Vorfeld umgehört wie die Vorbereitungen laufen – auch bei der Polizei, die für die Sicherheit verantwortlich ist.
Der Feuerwerksverkauf
Besonders Feuerwerksbatterien seien nachgefragt. Das sei ein Trend der vergangenen Jahre, sagt Wolfram Triebe. In seinen Supermärkten verkauft er Raketen und Böller. „Die Leute kaufen vor allem Leuchtfeuerwerk“, sagt er. Die klassischen Böller seien nicht mehr so stark gefragt. „Meist kaufen die Leute Batterien, die einmal angezündet werden und dann 90 Sekunden brennen.“ Er hat beobachtet, dass die Leute insgesamt weniger kaufen, „allerdings geben sie mehr Geld aus“. Auch das eine Folge des Trends hin zur Feuerwerksbatterie.
Entsprechend habe sich aber auch der Verkauf über die Jahre verändert. „Vor fünf Jahren haben wir Feuerwerk noch an der Bedientheke verkauft. Heute sind das Selbstbedienungsartikel und wir kontrollieren nur noch an der Kasse, ob die Käufer auch tatsächlich alt genug sind.“ Zumal Feuerwerk inzwischen fast überall erhältlich sei, auch Baumärkte und Discounter haben es im Angebot. „Es gab Zeiten, da gab es in Bottrop fünf oder sechs Verkaufsstellen, mehr nicht“, erinnert sich Triebe. Entsprechend groß sei da der Andrang an den Verkaufstagen gewesen.
Noch bis Silvester darf der Einzelhandel die Raketen und Böller anbieten, dann erst wieder ab dem 29 Dezember 2017. Doch die Vorbereitungen dafür beginnen schon im Januar und Februar. Triebe: „Da ziehen wir dann Bilanz, sehen was besonders gut lief und bestellen die entsprechende Ware für das kommende Jahr.“
Die Sicherheit
Silvester ist ein Tag mit vielen Veranstaltungen, die Polizei spricht in solchen Fällen von einer „Veranstaltungslage“, auf die sie sich entsprechend akribisch vorbereite, so Sprecher Michael Franz. „Dazu gehört auch die Einschätzung der Gefährdungslage.“ So sei in der Vergangenheit der Streifendienst zu Silvester immer schon verstärkt worden. „Und in diesem Jahr legen wir sicher noch einmal eine Schüppe drauf“, so Franz. Wie viele Beamte genau im Einsatz sein werden, dazu macht die Polizei keine Angaben. Nur so viel: „Viele Kollegen werden wahrnehmbar unterwegs sein.“ Das sei auch eine Reaktion auf das Attentat in Berlin.
Außerdem habe die Polizei die Situation auch weiterhin im Auge und werde das Einsatzkonzept wenn nötig anpassen, so Franz. Zudem wisse man auch, wo in der Silvesternacht in der Regel viele Leute unterwegs seien oder größere Veranstaltungen laufen und berücksichtige das in der Planung.
Die Bundespolizei kündigte an, dass sie mit einem Großaufgebot an Bahnhöfen und Zügen präsent sein werde. Sie warnt zusätzlich auch vor dem Einsatz von Pyrotechnik in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wird ein Schaden durch den Einsatz von Pyrotechnik verursacht, so drohen neben strafrechtlichen Folgen auch Forderungen auf Schadensersatz.
Treffpunkt Halde
Ein solcher Ort, an dem viele Menschen sich treffen, sind erfahrungsgemäß die Halden im Stadtgebiet. So ist das Plateau unterhalb des Tetraeders eine beliebte Anlaufstelle für diejenigen, die dort das Feuerwerk über dem Ruhrgebiet beobachten möchten und das neue Jahr begrüßen. Verantwortlich für diese Halde ist der Regionalverband Ruhr (RVR). Dort freut man sich, dass die Halden so beliebte Treffpunkt sind.
Allerdings appelliert RVR-Sprecher Jens Hapke an die Feiernden, ihren Müll im Anschluss wieder mit nach Hause zu nehmen und sich vernünftig zu verhalten. Denn Besuche auf der Halde erfolgen auf eigene Gefahr.
Aus leidvoller Erfahrung – in den vergangen Jahren haben längst nicht alle Besucher ihren Müll ordnungsgemäß entsorgt – wird der RVR sämtliche Haldenplateaus, im Ruhrgebiet, für die er verantwortlich ist, nach Neujahr kontrollieren. „So dass wir dann hoffentlich schnell alle Spuren beseitigt haben.
Das Aufräumen
Für die Beseitigung aller Spuren ist der Verursacher verantwortlich. Darauf weist die Best hin. Heißt im Klartext: Wer Feuerwerk abbrennen kann, der kann auch fegen. Eine spezielle Reinigung nach Silvester gebe es nicht, sagt der Vorstandsvorsitzende des Entsorgungsbetriebs, Uwe Wolters.
Er hofft, dass das Wetter trocken bleibt, dann sei die Beseitigung der Feuerwerksreste einfacher – für die Bürger und auch für seine Mitarbeiter. Denn auch hier hat die Vergangenheit gezeigt: Längst nicht jeder räumt nach der Party auf. Wolters verweist auf Erfahrungen: „Sobald es anonym wird, wird es schwieriger.“ Eine Regel, die nicht nur beim Aufräumen nach Silvester gilt. Wolters hofft, dass innerhalb einer Woche bei den regulären Reinigungstouren dann alle Spuren tatsächlich beseitigt sind.