Bottrop. . Hausbesitzer, Anwohner und Stadt hoffen so, die Szene eindämmen zu können. Weitere Maßnahmen sind noch angedacht.

  • Hausbesitzer, Anwohner und Geschäftsleute klagen über Kriminalität
  • Gemeinsam mit Polizei und Stadt entstand die Idee, den Durchgang zu schließen
  • Über weiter bauliche Veränderungen in dem Bereich wird nachgedacht

Eine Mauer versperrt nun den Durchgang zwischen der Hoch- und der Bothenstraße. In den vergangenen Tagen hat der Hausbesitzer diesen Weg dicht machen lassen. Eine Maßnahme, die schon seit längerem angedacht war. Hausbesitzer, Geschäftsleute im Umfeld sowie Stadt und Polizei hoffen, dass so Teile der Szene, die sich dort regelmäßig trifft, abgeschreckt werden.

Anwohner und Geschäftsleute hatten sich beschwert, da sich in dem Bereich eine Drogenszene gebildet habe und auf offener Straße gedealt werde – so ein Vorwurf eines Anwohners. Süchtige hätten auch schon Mitarbeiter umliegender Geschäfte bedroht.

Genehmigung gilt zunächst für zwei Jahre

Vor Ort kamen die Verantwortlichen dann zu der Lösung, zunächst den Durchgang zu sperren. „Wir haben das jetzt zunächst einmal für zwei Jahre genehmigt“ sagt Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Stadterneuerung. In dieser Zeit kann der Immobilienbesitzer weitere Pläne machen, wie er den Bereich künftig gestalten will.

Überlegt wird unter anderem, die Ladenlokale in dem Bereich nach vorne zu vergrößern. Dann bildet die Bebauung im unteren Teil der Hochstraße eine einheitliche Front, die windgeschützten Ecken und Nischen, die im Moment noch als Treffpunkt genutzt werden, würden endgültig verschwinden. „Der Bebauungsplan würde eine solche Lösung zulassen“, sagt Wilken. Einen entsprechenden Antrag hat der Besitzer bisher noch nicht gestellt.

Eine stabile Mauer

Die Absperrung des Durchgangs war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Mehrmals wurden Sperrungen nachts zerstört, daher nun die Entscheidung für eine Mauer, so Wilken Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff ist „verwundert“ darüber, dass hier einige Menschen diese Absperrungen wieder eingerissen haben. „Das deutet darauf hin, dass hier vielleicht ein Nerv getroffen wurde.“

Er hofft nun, dass der Hausbesitzer an seinen Plänen festhält, die Ladenlokale nach vorne zu erweitern. Außerdem plant er einen offiziellen Termin, um sich vor Ort ein Bild von der nun neuen Situation zu machen.

Andere Städte setzen auf ähnliche Maßnahmen

Die Variante, einen solchen Durchgang einfach zu schließen, ist in anderen Städten – etwa in Essen bereits ausprobiert worden. Ziel solcher baulichen Veränderungen ist es, zu erreichen, dass sich Täter unwohl fühlen. Und dazu gehört, keine Nischen und Ecken mehr zu haben, die Schutz bieten.

An den Überlegungen im Vorfeld war die Polizei beteiligt. Bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle gibt es einen Bereich, der sich mit dem Thema Städtebau und Kriminalität auseinander setzt. Dort geht es darum, durch bauliche Veränderungen Straftaten zu verhindern oder einzudämmen. Ein Mittel könne eben sein, solche Durchgänge zu verschließen.