Bottrop. . Mit Spendengeldern wurde seit 1996 vielen Kindern und Jugendlichen geholfen. Ernst Löchelt hatte vor 20 Jahren die gute Ideen zur Gründung.
- Die Ernst-Löchelt-Stiftung ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden
- 750 000 Euro hat die Stiftung schon für die Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben
- Über 3000 Kinder konnten an Ferienmaßnahmen und Klassenfahrten teilnehmen
Zeit, Bilanz zu ziehen: Im Oktober konnte die „Ernst-Löchelt-Stiftung für Kinder- und Jugendhilfe Bottrop“ ihr 20-jähriges Bestehen feiern. In all den Jahren hat die Stiftung über 2000 Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an Ferienmaßnahmen ermöglicht und rund 1000 Schülerinnen und Schülern eine Klassenfahrt bezuschusst. Darüber hinaus wurde in mehr als 400 Fällen Einzelfallhilfe geleistet.
Das sind Zahlen, die beeindrucken. Denn fast 750 000 Euro hat die Stiftung im Laufe der 20 Jahre für diese Zwecke ausgeschüttet. Die Idee für diese guten Taten verdankt die Stadt Bottrop ihrem damaligen Oberbürgermeister Ernst Löchelt. Der hatte bei seiner Einführung als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister im November 1995 vorgeschlagen, ein Instrument zu schaffen, Kindern und Jugendlichen aus armen Familien außer der Reihe helfen zu können. Die Not ist in all den Jahren nicht weniger geworden. Jedes Jahr gibt es eine lange Liste von Antragstellern, sogar Lebensmittel und Kleidung werden heute bezahlt.
„Die Stiftung ist gegründet worden, um den Sonderbedarf zu decken, sie sollte das Sahnehäubchen obendrauf sein“, erinnert sich Marga Löchelt, die Witwe des Gründers und heutige Vorsitzende. „Jetzt müssen wir häufig einspringen, um den Lebensunterhalt zu sichern.“ Auch Einrichtungsgegenstände sind mit Hilfe der Stiftung schon angeschafft worden. Marga Löchelt: „Es kann von Hartz IV nichts angespart werden.“
Grundstock des Stiftungsvermögens bilden 1996 je eine 100 000-Euro-Spende der Sparkasse Bottrop und der Firma Tengelmann, anlässlich der Inbetriebnahme ihres Logistikzentrums in Bottrop. Heute beläuft sich das Stiftungsvermögen auf etwa 1,25 Millionen Euro. Jedes Jahr gibt die Stiftung um die 50 000 Euro aus. 2015 gab es sogar eine Rekordausschüttung von 67 000 Euro.
Dass dies trotz der Zinsen auf Niedrigniveau immer noch möglich ist, ist auch den vielen Spendern zu danken. Einer von ihnen war in diesem Jahr das Gründungs- und Vorstandsmitglied Hans Fockenberg, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag und den 90. seiner Firma feierte. Er verzichtete auf Geschenke und bat stattdessen um Spenden: 7000 Euro kamen zusammen. Neben Privatleute spenden viele Firmen. Marga Löchelt: „Wir sind sehr dankbar dafür.“
3000 Gläser Marmelade
Und nicht zuletzt die Vorsitzende selber sorgt jedes Jahr mit ihrem Trupp Frauen dafür, dass der Spendentopf sich füllt: Sie produzieren Marmeladen, Eierlikör, Saft aus Löwenzahnblüten und Holunderbeeren, erstmals dieses Jahr auch Kräuteröl. Verkauft wurde wieder auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus (diese Woche noch einmal am Donnerstag) und demnächst wieder beim Feierabendmarkt. Allein 60 Liter Eierlikör und 3000 Gläser Marmelade gingen dieses Jahr über die Theke. „Wir mussten bis zur letzten Minute nachkochen.“ Obst, Gemüse und Kräuter kommen übrigens von Bauern und Kleingärtnern aus der Gegend.