Bottrop. . Marcandre Pip arbeitet bei der der Deutschen Post/DHL und hat in der Vorweihnachtszeitviel zu tun. 120 bis 140 Stops legt er bei seiner Tour ein.

  • In der Vorweihnachtszeit haben die Paketboten der Post besonders viel zu tun
  • Dann werden ihre Bezirke verkleinert und Aushilfskräfte eingestellt
  • Rund 200 Päckchen liefert der Zusteller täglich aus

Ob klein oder groß, unhandlich, leicht oder schwer, nüchtern oder schmuckvoll verpackt — Marcandre Pip schnappt sich jedes Paket, das in seinem gelben Postauto liegt, und übergibt es dem Empfänger. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist natürlich besonders viel zu tun. „Eigentlich spürt man das schon ab Ende Oktober“, stellt der 37-Jährige fest. Etwa 9000 Pakete stellen er und seine 44 Kollegen im Stadtgebiet derzeit täglich zu. Und auch nach Weihnachten breche das Aufkommen von Paketen nicht schlagartig ein. „Viele bekommen Geld oder Gutscheine zu Weihnachten und bestellen dann erst im Januar.“

Der gelernte Glas- und Gebäudereiniger Marcandre Pip arbeitet erst seit 2001 als Paketzusteller für die Deutsche Post/DHL - sozusagen als Quereinsteiger. Zunächst war er als Springer eingesetzt, arbeitete also mal in diesem, mal in jenem Bottroper Stadtteil. „Aber seit September habe ich meinen eigenen Bezirk, der Welheim und die Welheimer Mark umfasst“, freut sich Pip. „Allerdings habe ich auch zuvor schon oft hier gearbeitet, so dass ich schon viele Leute kenne.“

Bei Regen und Wind, Sonnenschein, klirrender Kälte, Eis und Schnee – als Paketzusteller ist Marcandre Pip natürlich bei jedem Wetter unterwegs. Zwischendurch geht’s immer wieder zurück in die Wärme des Postautos. Morgens um 9.30 Uhr beginnt sein Dienst. „Dann lade ich rund 200 Pakete an der Zustellbasis in der Emscherbruchallee in Essen in mein Fahrzeug“, erklärt Pip. „Alles per Hand!“ Und natürlich seien nicht alle Pakete bequem und handlich zu tragen. Bis zu 31,5 Kilo dürfen sie wiegen. „Da muss man schon auf seinen Rücken achten“, meint Marcandre Pip und zeigt auf ein Schwergewicht im Laderaum seines Fahrzeugs. „Allerdings,“ so räumt er ein, „oft vergesse ich es, in die Knie zu gehen, und den Rücken zu schonen.“

Im Winter kommen Aushilfen

120 bis 140 Stopps hat der Paketzusteller täglich zu bewältigen, um die 200 Pakete zuzustellen. „Eigentlich ändert sich die Menge der Pakete, die unsere Boten zustellen auch in der Vorweihnachtszeit nicht, denn ihre Bezirke sind dann kleiner“, erläutert Britta Töllner, Sprecherin Deutsche Post/DHL. „Um das höhere Aufkommen zu bewältigen stellen wir in dieser Zeit immer zusätzliche Kräfte ein.“ Normalerweise seien im Bottroper Stadtgebiet 30 Paketboten sowie fünf Verbundzusteller, die im ländlichen Raum Briefe und Pakete gleichzeitig ausliefern, unterwegs. In der Vorweihnachtszeit seien es zehn mehr. „Denn Rückstände kann man sich nicht erlauben!“

Marcandre Pip kennt seinen Bezirk inzwischen sehr gut, weiß, wer wo wohnt – wichtig, wenn die Adresse mal unleserlich ist – und wer ein Paket annehmen kann, wenn der Empfänger nicht da ist. Und natürlich kennt Pip auch die Hunde in seinem Bezirk: „Ich hab’ immer ein paar Leckerli in der Tasche“, verrät der Paketbote. Natürlich frage er die Besitzer, ob der Hund die haben darf. Böse Zwischenfälle mit den Vierbeinern habe er noch nicht erlebt. Und seine Entscheidung, als Paketbote zu arbeiten, hat er nie bereut: „Ich bin täglich an der frischen Luft, und ich schätze den Kontakt zu meinen Kunden.“