Bottrop. . Junges Team bietet hier einen Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils mit Sprachkursen und Informationen an.
Das neue Quartierszentrum in Stadtmitte ist „Startklar“ – und heißt auch so. Am Freitag wurde der Treffpunkt an der Horster Straße, direkt gegenüber dem Busbahnhof, mit Gästen eröffnet. Seine Arbeit aufgenommen hat das Team aber bereits Anfang Oktober.
Das Team sind Sarah Kühnert, die das Quartierszentrum leitet und von der Awo kommt und die beiden Berater Salam Al Qadri vom Arbeiter-Samariter-Bund und Asaad Osso vom DRK. Die Arbeitsgemeinschaft der Bottroper Wohlfahrtsverbände ist Trägerin der Einrichtung, das ist schon eine Besonderheit. Das Geld dafür kommt aus Fördertöpfen des Landes, die Stadt hat die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Rund 60 Flüchtlinge haben hier in den ersten sechs Wochen schon Hilfe gesucht. Die ersten kamen noch, weil das Sozialamt sie vom Berliner Platz aus rübergeschickt hatte, die anderen schon durch Mund-Propaganda. Das Team ist mit dem Start von „Starklar“ vollauf zufrieden. Hilfe brauchen die Flüchtlinge von ihnen in beinahe allen Lebenslagen.
Team kann Arabisch und Kurdisch
Die junge Beraterin und ihr Kollege sind selber vor 17 bzw. drei Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Sie können gut nachvollziehen, was die Menschen durchgemacht haben und noch durchmachen. Wenn beispielsweise täglich amtliche Schreiben im Briefkasten stecken, die sie aber nicht lesen können.
Salam Al Qadri und Asaad Osso übersetzen die Schreiben und erklären sie, helfen den Kunden, Anträge zu stellen, sich beim Jobcenter und ihre Kinder in Kita oder Schule anzumelden. Die beiden Berater sprechen Arabisch und Kurdisch und können sich so mit fast allen Kunden verständigen. Wo ihre Sprachkenntnisse versagen, stehen Dolmetscher zur Verfügung. Startklar organisiert Sprachkurse, ist dabei, ein Netzwerk der Hilfe zu organisieren und ehrenamtliche Helfer zu rekrutieren.
Wie nötig das Quartierszentrum für Stadtmitte ist, hatte Oberbürgermeister Tischler zu Beginn in seiner Rede erklärt: In Stadtmitte haben 30 Prozent der Bewohner eine Zuwanderungsgeschichte und 25 Prozent der Flüchtlinge leben hier, die letztes Jahr nach Bottrop gekommen sind. OB Tischler: „Wir müssen das Zusammenleben zwischen Stadtgesellschaft und Neubürgern fördern und bürgerschaftliches Engagement und Vereine vernetzen.“