Bottrop. . Florian Giersch ist der neue Pastoralreferent in St. Cyriakus. Er tritt seine Stelle in einer Zeit des schwierigen Umbruchs an.

  • Er ist künftig mit zuständig für die Bezirke Innenstadt und Fuhlenbrock
  • Giersch sieht Pfarrei und Kirche vor „spannenden Zeiten“ und wirbt darum, sie mit Leben zu füllen
  • Ein Ansprechpartner für die Jugendverbände und andere Gruppierungen

Man könnte meinen, dass es angenehmere Zeiten gibt, eine Stelle bei der katholischen Kirche in Bottrop anzutreten – zumal in der Pfarrei St. Cyriakus. Die hat gerade angekündigt, drei weitere Kirche schließen zu müssen. Florian Giersch sieht das etwas anders. Der Diplom-Theologe spricht von „spannenden Zeiten“.

Seit dem Sommer verstärkt er als Pastoralreferent das Team der Pfarrei, zuvor hat er in Borbeck in der Pfarrei St. Dionysius deine dreijährige Ausbildung zum Pastoralreferent absolviert, nach seinem Theologiestudium in Münster und Jerusalem.

Der 35-Jährige ist der erste Pastoralreferent in der Pfarrei, es gebe also kein vordefiniertest Aufgabenfeld, das er übernehmen müsse, „einfach weil es meinen Posten in der Form noch nicht gab“. Anders als beispielsweise Gemeindereferenten

Neuordnung der Pfarrei ist für viele Gläubige schwierig

Dass Neuordnung und Aufgabe von Kirchen für viele Gläubige schwierig ist, stellt er nicht in Abrede. Doch er wirbt: „Da, wo wir hinlaufen ist unentdecktes Land.“ Es gelte nun, die Pfarrei mit ihren Gemeinden zum Leben zu erwecken. „Ich selbst bin verwurzelt im Glauben und im Christentum, das ist nicht unbedingt an ein Gebäude gebunden.“

Dann verweist er auf die Geschichte der Kirche: „Wandel in der Kirchengeschichte gab es immer in Zeiten von Not.“ Sicher ein zugespitztes Zitat, doch Fakt ist, dass das Bistum Essen eine große Sparrunde ausgerufen hat und alle Pfarreien aufgefordert hat, ihren Beitrag zu leisten.

Kirchensteuereinnahmen gehen zurück

Grund dafür sind unter anderem die geringeren Kirchensteuereinnahmen. Und anders als die alten Bistümer in der Region verfügt das noch relativ junge Ruhrbistum über keine so großen Vermögensreserven.

Was Giersch im ersten halben Jahr an seiner neuen Wirkungsstätte schon festgestellt hat: Es gebe in der Pfarrei starke Jugendverbände und -gruppen. Da seien beispielsweise die beiden Pfadfinderstämme in der Pfarrei, dazu KjG-Gruppen.

Er soll Gruppen und Verbände der Pfarrei unterstützen

Dazu kommen die nicht verbandlich organisierten Einrichtungen. „Die alle gilt es zu unterstützen“, umschreibt er eine seiner Aufgaben. Denn auch auf Jugendverbände kommen Veränderungen zu – etwa weil sie neue Räume finden müssen.

Überhaupt sei Cyriakus eine große Pfarrei mit aktuell drei Gemeinden in der Innenstadt sowie dem Fuhlenbrock. Für einen Neuling viele Bereiche, die er kennenlernen muss. Dazu kommen die vielen anderen Gruppen und Verbände neben den Jugendverbänden. Von denen einige auch schon auf die neuen Strukturen reagiert hätten.

Einige Gruppen haben auf Neuordnung reagiert

Giersch verweist auf die KAB Nikolaus Groß, die entstanden ist aus einem Zusammenschluss der KAB-Gruppen aus St. Barbara, Herz Jesu, St. Cyriakus, St. Suitbert, St. Elisabeth und Heilig Kreuz. Ein Zusammenschluss, der sicher auch sinkenden Mitgliederzahlen geschuldet sei, aber trotzdem eben auch dazu beitrage, die immer noch junge Pfarrei mit Leben zu füllen.