Bottrop. . Die Pfarrei St. Cyriakus überträgt denkmalgeschützten Kirchenbau und das Pfarrheim dem Förderverein Kulturkirche. Das Pfarrhaus wird verkauft.

  • Die denkmalgeschützte Kirche Heilig Kreuz in Bottrop soll noch in diesem Jahr profaniert werden
  • Komplett verkauft werden sollen zudem das ehemalige Kinderheim und das frühere Pfarrhaus
  • Die Missionsärztlichen Schwestern sollen allerdings mit ihrer Gemeinschaft dort bleiben können

Die endgültige Profanierung der Kirche Heilig Kreuz war bereits lange im Gespräch. Jetzt liegen die entsprechenden Verträge vor - und werden wohl noch in diesem Monat unterzeichnet.

Das bestätigte jetzt Propst Paul Neumann auf Anfrage der WAZ. Die Propsteipfarre von St. Cyriakus wir dann nicht mehr Eigentümerin des Kirchengebäudes und des ehemaligen Pfarrheims sein, die dann vom Förderverein der Kulturkirche unterhalten und baulich erhalten werden.

Das Grundstück bleibt im Besitz der Pfarre

„Lediglich das Grundstück, auf dem Kirche und Pfarrheim stehen, bleibt im Besitz der Pfarre“, so Neumann. Komplett verkauft würden dagegen das frühere Kinderheim und das ehemalige Pfarrhaus von Heilig-Kreuz, so der Propst. Einen wahrscheinlichen Käufer wollte er jedoch noch nicht nennen. Die Missionsärztlichen Schwestern, die das frühere Pfarrhaus für ihre Gemeinschaft nutzen, müssten sich aber keine Sorgen machen, sie könnten bleiben.

In der Kirche hatte bereits im Januar 2008 der letzte feierliche Gottesdienst stattgefunden. Daher werde es wohl keine weitere große liturgische Feier geben, so der Propst.

Beschlüsse sind bereits ans Bistum weitergeleitet

Allerdings war das von Rudolf Schwarz vor 60 Jahren errichtete Gotteshaus, das damals wegen seiner wegweisenden modernen Architektur deutschlandweit Furore machte, noch nicht offiziell profaniert worden. Die Beschlüsse dafür haben die verantwortlichen Gremien der Pfarre bereits an das Bistum weitergeleitet.

„Für die Profanierung, die Entweihung, müssen vor allem die Reliquien dem Altar entnommen und an einen anderen Ort übertragen werden“, so Paul Neumann. Zurzeit finden auch noch die vertraglichen Feinabstimmungen über den Verbleib wichtiger Ausstattungsteile statt. Der Neuordnung steht aber nichts mehr im Weg.

Eine gute Perspektive für das Kirchengebäude

So bleiben zum Beispiel die kostbaren Kreuzweg-Stationen der Künstlerin Tisa von der Schulenburg als Dauerleihgabe in der Kirche. Dann wird entschieden, was mit dem Kreuz im Chorraum und dem Tabernakel geschieht.

Teile für den Gottesdienstgebrauch, wie Gewänder, Kelche und Monstranz wurden bereits kürzlich von Kirchenangestellten aus der Sakristei geholt. Der formelle Akt der Profanierung muss aber vom Bischof angeordnet werden.

Eine Kirchenschließung falle natürlich nie leicht, so Paul Neumann. Aber mit dem Förderverein Kulturkirche unter Vorsitz von Dirk Helmke habe Heilig Kreuz eine gute Perspektive. Der wertvolle Bau werde nicht einfach Veranstaltungs- oder Lagerhalle, sondern behalte zum großen Teil seinen ursprünglichen Charakter.