Sauna "Rheinbaben" wurde vom legendären Betriebsratsvorsitzenden der Zeche, Clemens Kreienhorst, erstritten.Stadt übergab die Einrichtung vor elf Jahren an einen Verein. Fast 150 regelmäßige Besucher
Elf Jahre ist es nun schon her, dass das ehemals städtische Saunabad "Rheinbaben" in die Verantwortung des Sportvereins TV Deutsche Eiche gegeben wurde. Die Nutzer der Sauna sind somit Vereinsmitglieder. Drastisch gestiegene Energiekosten, altersbedingte bauliche Mängel und sinkende Mitgliederzahlen machen den Verantwortlichen aber seit einiger Zeit große Sorgen. Zeitweise drohte das Experiment "Privatisierung" sogar zu scheitern.
Die Sauna "Rheinbaben", in den frühen 60er Jahren vom legendären Betriebsratsvorsitzenden der gleichnamigen Zeche, Clemens Kreienhorst, als Teil eines großen Gesundheitshauses für "seine Kumpels" erstritten, stellt an sich schon ein kleines Stück Ruhrgebietsnostalgie dar. Wird doch am Beispiel der Sauna deutlich, wie sozial der Bergbau in seinen Glanzzeiten sein konnte.
Nach der Zechenstillegung 1966 kam die Sauna in städtische Obhut. Aus Kostengründen wurde sie 1996 von der Stadt abgegeben und von den vielen Stammbesuchern als Verein weitergeführt.
Alle organisatorischen Schwierigkeiten wurden zunächst glänzend gemeistert. Die Verdoppelung der Energiepreise, aber auch die bauliche Vernachlässigung der Einrichtung, sorgte aber mit der Zeit für Unmut. Die rauen wirtschaftlichen Zeiten taten ein Übriges: Die Mitgliederzahl, die zeitweise über 180 betrug, schrumpfte zusehends, insbesondere als auch noch eine Beitragserhöhung unausweichlich wurde, wie Jürgen Voß betont, der dort seit 34 Jahren Stammgast ist und seit April als Abteilungsvorstand fungiert.
Zur Zeit, so Voß, sei aber wieder Ruhe eingekehrt. Die gravierendsten baulichen Mängel wurden inzwischen in Zusammenarbeit mit der Stadt beseitigt. Die Mitgliederzahlen haben sich stabilisiert: 57 Frauen und 86 Männer besuchen die Sauna regelmäßig. Voß sieht die Situation deshalb mit vorsichtigem Optimismus: "Es ist klar, dass wir mit den modernen Wellnessparks nicht mithalten können, wenn auch unsere Ausstattung immer noch vorbildlich ist. Wir haben zwei finnische Saunen, eine Biosauna bis 60 Grad, ein großes Kaltwasserbecken, einen geräumigen Innenhof mit Sonnenliegen, zwei Solarien und zwei große Ruheräume." Ein weiteres Plus: die gebührenfreien Parkplätze. Am wichtigsten sei jedoch die offene familiäre Atmosphäre, in der jeder Neuling willkommen sei.