Stiftung Arbeit und Umwelt der IG BCE verleiht im Malakoffturm ihren elften Umweltpreis.43 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet. Drei Sieger teilen sich das Preisgeld von 25 000 Euro.

43 junge Unternehmen bewarben sich bundesweit um den mit insgesamt 25 000 Euro dotierten Umweltpreis der Stiftung Arbeit und Umwelt der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie. Damit habe die Auszeichnung 2007 die bisher größte Resonanz ausgelöst, stellte Beiratsmitglied Professor Reiner Arndt bei der Preisverleihung im Malakoffturm fest.

Die 1990 gegründete Stiftung ist nach eigener Aussage die erste und bisher einzige gewerkschaftliche Umweltstiftung in Europa. Für 2007 hatte sie als Zielgruppe des Umweltpreises Unternehmensgründer ausgewählt, die mit ihrer Existenzgründung arbeitsgerechte und ökologische Bedingungen in ihre Konzepte integriert haben und nachhaltige Entwicklung fördern. Dabei sollten Mitarbeiterbeteiligung und soziales Engagement im betrieblichen Alltag keine Fremdworte sein. Junge Unternehmen und gewerkschaftliche Überzeugungen sind nicht gerade die geborenen Partner, weiß man auf Seiten der Stiftung.

"Hut ab, dass sie sagen: Wir bewerben uns bei der Gewerkschaft", erklärte gestern Stiftungsvorsitzender Wilfried Woller. "Mit der Gewerkschaft zu arbeiten, ist ja auch nicht immer einfach." Die Stiftung ihrerseits bringt sich mit dem Preis bei einer Klientel ins Gespräch, die wenig Bezug hat zur IG BCE.

Ökologisch aufgearbeitete Möbel und ionische Flüssigkeiten, ein nachhaltiges Reisekonzept für den Meeresschutz und hocheffiziente Generatoren: Umweltverträgliche und ressourcenschonende Produktionsweisen halten Einzug in unterschiedliche Bereiche der Produktion. Im Pavillon vor dem Malakoffturm informierten die Unternehmen die Besucher über ihre Konzepte, bis die Jury die Namen der Preisträger bekannt gab.

Das Preisgeld teilen sich drei Unternehmen. Den mit 10 000 Euro dotierten ersten Preis erhält die Bionade GmbH. Ihr Produkt, eine akoholfreie Limonade, erlebt seit 2003 einen bundesweiten Boom. Für die Herstellung werden Rohstoffe aus ökologischem Anbau benutzt, was auch der regionalen Wirtschaft neue Märkte erschließt. Darüber hinaus habe die Firma zahlreiche Langzeitarbeitslose angestellt, hieß es.

Den zweiten Preis und damit 8000 Euro sprach die Jury der Sky Sails GmbH zu. Das Unternehmen hat ein Wind-Antriebssystem auf Basis von Zugdrachen entwickelt. Der Dritte Preis und damit 7000 Euro gehen an die Geohumus International GmbH, die ein Granulat als Wasserspeicher für den Agrarsektor und für den Landschaftsbau zur Marktreife gebracht haben.

Den Sonderpreis des Landes NRW erhält die DeTec GmbH, die Produkte zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser herstellt.Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IG BCE hat ihren Sitz in Hannover. Sie hatte sich auch deshalb für das Bergwerk Prosper-Haniel als Ort der Preisübergabe entschieden, um einen Bezug zum Bundesland NRW zu dokumentieren, dessen Umweltministerium gestern einen Sonderpreis verlieh. Die Stiftung der Gewerkschaft engagiert sich - laut ihrer Satzung - für die Förderung humaner Arbeits-, Umwelt- und Lebensbedingungen in einer hoch entwickelten Industriegesellschaft. Der Umweltpreis wurde in diesem Jahr zum elften Mal verliehen.