Vorstandsvorsitzender der Best zum Thema Altpapier
Altpapier ist gefragt wie nie, auf dem Altpapiermarkt lassen sich hohe Preise erzielen von rund 100 Euro pro 1000 Kilo. Hatte die Best den richtigen Riecher mit der Einführung der blauen Tonne?
Offensichtlich, wir waren früh am Ball, weil wir auch sahen, wie sich der Markt entwickelt und die Privaten darauf drängten. Mit unserem umfassenden Erfassungssystem hätten wir sicherlich auch gute Chancen, vor Gericht zu bestehen, wenn sich private Mit-Sammler hier einfänden und in Konkurrenz zu uns aufträten. Das wäre nicht so klar gewesen, wenn wir mit dem alten Prinzip der Bündelsammlung weiter gemacht hätten. Wir haben Prügel bezogen, weil die Best mit der blauen Tonne den sammelnden Gruppen die finanzielle Basis genommen hätte. Aber ich denke, wir haben z.B. mit dem BDKJ über die Tannenbaumsammlung einen guten Ausgleich geschaffen.
Wie hoch ist inzwischen der Anschlussgrad, was die blaue Tonne anbelagt?
Der liegt bei um die 80 Prozent. Wir haben ja einen Benutzer- und Anschlusszwang, den wir aber nicht aggressiv anwenden. Wir lassen in Ausnahmen ja auch noch Bündelsammlungen zu.
Gibt es denn überhaupt noch Steigerungsmöglichkeiten, was die Erfassung des Altpapiers anbelangt?
Seit Einführung der blauen Tonnen hat sich das Volumen der Papiererfassung um 20 Prozent erhöht. Ich glaube schon, dass noch ein bisschen mehr erfasst werden kann. In einem halben Jahr etwa werden wir die Papiertonne noch einmal bewerben, um auch noch das letzte Fitzelchen aus dem Restmüll zu holen.