Gesundheitsamt stellt zurzeit Gipfel der Ansteckungsrate fest. Im neuen Jahr sind nach zwei Wochen bereits 30 Fälle gemeldet worden
GESUNDHEITSTIPP Die für die häufige Erkrankung "Brech-Durchfall" ursächlichen Noroviren haben derzeit bundesweit einen Gipfel in der Ansteckungsrate erreicht. "Dies ist in Bottrop nicht anders", sagt der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Dr. Klaus Dieter Erkrath. Vor diesem Hintergrund lautet seine dringende Bitte an alle Bottroper, zur Vermeidung der Keimübertragung in allen Lebensbereichen die Hände häufig und gründlich zu waschen - insbesondere nach dem Toilettenbesuch.
Infektionsausbrüche fanden sich 2007 in Bottrop für kurze Zeit in einer stationären Pflegeeinrichtung (Altenheim) und einer Krankenhausstation. Grundsätzlich ist die Übertragung der Infektion mit Noroviren ein Problem der mangelhaften bis fehlenden Händehygiene. "Dies tritt im professionellen Pflegebereich genauso wie im sozialen Alltag auf", sagt Erkrath.
Die wichtigste Regel für die Einhaltung oder Erreichung hygienischer Verhältnisse im persönlichen Umgang des Alltags, im Krankenhaus, in Pflegeheimen, bei den ambulanten Diensten, in allen Bereichen der Lebensmittelherstellung und -verteilung, im Verkauf bis hin zur Bezahlung ist: häufiges Händewaschen. Dort, wo Kranke und Pflegebedürftige versorgt werden, muss außerdem ein geeignetes Händedesinfektionsmittel benutzt werden.
Die Norovirus-Infektion ist beim Gesundheitsamt meldepflichtig. 2006 wurden 20 Fälle registriert, 2007 insgesamt 176 Fälle - mit einem Schwerpunkt in den Wintermonaten. Im neuen Jahr sind nach zwei Wochen bereits 30 Fälle gemeldet worden. Dabei ist von einer größeren Dunkelziffer auszugehen, weil im privaten Bereich nicht jede Durchfallerkrankung zum Hausarzt-Besuch führt, der dann entsprechende Untersuchungen vornimmt.
Das Gesundheitsamt hat die Entwicklung erneut zum Anlass genommen, alle öffentlichen Gesundheits- und Kindertageseinrichtungen schriftlich auf die Problematik hinzuweisen. Die Behörde mahnt die Einhaltung der Hygieneregeln an und bittet um entsprechende Informationen. "Kontrollen werden folgen", kündigt Erkrath an.
Die Norovirus-Infektion ist unangenehm, führt im Einzelfall zu Krankschreibung und Arbeitsunfähigkeit.