Das Bottroper Stadtprinzenpaar Frank I. (Burchert) und Christa VI. (Pawlenka) genießen es, mit den Narren zu feiern. Die beiden sind das Prinzenpaar zum Anfassen Noch anderthalb Wochen, dann ist alles vorbei - zumindest bis zum 11.11. ...

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© Winfried Labus

... Mit WAZ-Mitarbeiter Matthias Düngelhoff GAST DER WAZ sprachen die obersten Bottroper Narren, Prinz Frank I. (Burchert) und Prinzessin Christa IV. (Pawlenka) über den Verlauf der bisherigen Session, das Ende der Tollen Tage und über die starke Belastungen des Nackens.

Wird so eine Karnevals-Ehe zwischen Prinz und Prinzessin eigentlich arrangiert?

Frank I.: Nein, wir haben natürlich ein Mitspracherecht, anders geht das ja gar nicht. Man muss sich nur mal vorstellen, das Prinzenpaar könne sich gegenseitig nicht ausstehen. Das wäre ja eine Katastrophe für den Karneval Christa IV.: Nicht auszudenken. Wir sollen den Menschen schließlich Freude bringen, und das geht nur in einem funktionierenden Team. Frank und ich harmonieren hervorragend. Wir haben Spaß an unserer Aufgabe, und nur so können wir den Spaß auch weitergeben.

Wie stressig ist der Alltag des Prinzenpaares?

Christa IV.: Es geht eigentlich. Bisher macht sich der Stress noch nicht so bemerkbar, was aber auch daran liegt, dass wir viele Helfer im Hintergrund haben. Den täglichen Stress haben tatsächlich eher unsere Adjutanten. Die planen unsere Termine, fahren uns und achten darauf, dass wir unseren Zeitplan wenigstens grob einhalten. Wir müssen eigentlich nur pünktlich fertig sein und bei den Veranstaltungen gut gelaunt auftreten.

Frank I.: Ich finde es bisher auch nicht schlimm. Die Leute freuen sich, uns zu sehen. Sie merken uns an, dass wir beide gerne feiern. Da kann man sofort spüren, dass der Funke überspringt. Da kommt es uns entgegen, dass wir etwas extrovertiert sind.

Wieviel Zeit und Geld investieren Sie in Ihr Amt?

Frank I.: Vor allem natürlich Zeit. Ich habe schon im letzten Jahr angefangen, Urlaub anzusparen, damit ich jetzt auch dreieinhalb Wochen am Stück nehmen kann. Ich habe extra auf meinen Oster- und Herbsturlaub verzichtet, sonst hätte ich das Prinzenamt als Angestellter gar nicht übernehmen können. Natürlich kommt mir in diesem Zusammenhang die kurze Session entgegen. Was das Geld betrifft, könnte man sagen, dass wir da ebenfalls einen Urlaub investieren.

Wofür muss ein Prinzenpaar denn aufkommen?

Christa IV.: Das ist ganz unterschiedlich und fängt an beim Wurfmaterial, das wir bei jedem unserer Auftritte brauchen. Zum Beispiel die Blumen, die wir beim Einmarsch verteilen. Außerdem müssen wir unseren Ornat und auch die Prinzenorden bezahlen.

Frank I.: Für die sind wir extra bis Korschenbroich gefahren, um sie bei einem Händler auszusuchen. Wir hatten im Katalog erst einen ganz anderen gewählt, der gefiel uns in natura aber überhaupt nicht. Insgesamt haben wir übrigens mit einem Bedarf von 300 Orden kalkuliert.

Gibt es denn auch Dinge, bei denen Sie froh sind, dass die Session bald vorbei ist?

Christa IV.: Eigentlich nicht, weil uns beiden das solche Freude macht. Es kribbelt vor jedem Auftritt, und man weiß gar nicht, ob man sich wünschen soll, dass endlich der Rosenmontag kommt oder ob man sich wünschen soll, dass es noch möglichst lange weitergeht.

Frank I.: Ich freue mich nur immer, wenn ich die Orden ablegen darf. Es gibt die Regel, dass man alle Orden der Session tragen soll. Deshalb habe ich mittlerweile rund 30 Orden um den Hals baumeln. Das sind locker drei Kilo, die auf den Nacken drücken. Das tut dann manchmal doch weh.

Wie wird denn ihr Prinzenwagen aussehen?

Christa IV.: Das fragen wir uns auch. Das wird eine Überraschung, wir haben keine Ahnung. Wir sind zwar schon neugierig, bekommen ihn aber auch erst am Rosenmontag zu Gesicht.