Über die Architektur von Schloss Beck ist genug gesagt in den letzten Jahrhunderten und wird noch viel mehr gesagt werden, wenn das Schloss 250 Jahre alt wird. Deshalb nur einige Sätze über seinen Schöpfer: Johann Konrad Schlaun (1695 bis 1773)gilt als Meister des deutschen Spätbarocks von europäischem Rang.
Schlaun besuchte in Paderborn das Gymnasium und trat in die Dienste zunächst des Paderborner Regiments des Kurfürsten Clemens August von Köln und später des Bischofs von Münster. Clemens August macht ihn 1729 zu seinem Landingenieur und Generalmajor der Artillerie. Dass Architekten auch Militärs waren, war im Barock durchaus üblich. Seine architektonischen Wurzeln liegen im niederländisch-klassischen Barock. Zwischen 1722 und 1742 unternahm er zudem Reisen nach Italien, Frankreich und Süddeutschland. In Rom wurde er beeinflusst von den Bauten der Barockmeister Bernini und Borromini.
Schlaun erwarb sich den Ruf, elegante Raumfolgen zu bauen - sowohl bei der Planung einer Kaserne als auch bei der eines Schlosses.
1751 baute Schlaun die heutige Libori-Kapelle am Lippweg. 1766 beginnt er mit der Planung von Schloss Beck, ein Jahr später beginnt der Bau des fürstbischöflichen Schlosses Münster. Die Vollendung beider Bauten wird Schlaun nicht mehr erleben. Die Nachwelt feiert seine Kombination von Sandstein, rotem Klinker und weißen Fenstern als „Westfälische Sinfonie“.