Stadt und Emschergenossenschaft versprechen sich gegenseitig mehr Schutz vor Starkregen und einen intelligenten Umgang mit sauberem Wasser
- Stadt und Emschergenossenschaft tun sich zusammen für intelligenteren Umgang mit Wasser
- Kooperation wird Fortsetzung der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ aus dem Jahr 2005
- Sauberes Wasser soll nicht in die Kläranlage fließen, sondern in der Stadt Kühlung bringen
Stadt und Emschergenossenschaft wollen künftig noch intellligenter mit Regenwasser umgehen. Dadurch sollen Bürger besser gegen die immer häufiger werdenden Sturzbachregen geschützt werden. Zudem soll noch viel weniger sauberes Wasser als bisher in den Kläranlagen landen, sondern das Stadtklima verbessern helfen. Das ist der Kern einer Zusammenarbeit, die Stadt und Genossenschaft gestern vereinbart haben.
Der Klimawandel ist längst in Bottrop angekommen. Das lässt sich messen, sagen Emanuel Grün, der Technikvorstand der Genossenschaft, und Dezernent Klaus Müller. Die Wasserwirtschafter registrieren immer mehr Rekordregenfälle wie im Mai und Juni in Kirchhellen, die Klimaforscher immer mehr Aufheizung im Sommer in Wohnquartieren und in der Innenstadt. Zu viel Wasser in den Kanälen, zu wenig Kühlung in verdichteten Quartieren: Im Idealfall lässt sich ein Ausgleich schaffen.
Ziel: 15 Prozent Regenwasser raus aus dem Abwasser bis 2020
Diese Grundidee steckte bereits 2005 in der Zukunftsvereinbarung Regenwasser. Darin hat die Stadt vsich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 15 Prozent des Regenwassers nicht mehr in den Abwasserkanal laufen zu lassen, sondern es vom Abwasserkreislauf abzukoppeln. „Die 15 Prozent werden wir übertreffen“, sagt Stefan Beckmann, Chef des Fachbereichs Umwelt und Grün. „Wir sind jetzt schon bis 12 Prozent, und weitere Projekte werden folgen.“ Und dafür gibt es fünf Jahre lang zusätzlich Fördergelder vom Land, die beide Partner nach Bottrop lenken wollen.
Planungen fürs Nachtigallental und die Innenstadt
Zum Beispiel ins Vonderorter Nachtigallental, wo die Stadt schon 2017 mit dem Bau eines Regenwasserkanals beginnen will. Oder zu den Realschulen in der Innenstadt, wo die Planer einen verrohrten Bachlauf zurück ans Tageslicht holen wollen.
„Wir wollen Regenwasser nicht für teures Geld in den Kläranklagen reinigen“, begründet Grün das wirtschaftliche Interesse an der Zusammenarbeit. Außerdem wird die Genossenschaft sauberes Wasser gut gebrauchen können, wenn das Großprojekt Abwasserkanal Emscher erst mal geschafft sinnd und Emscher, Berne und Boye wieder natürliche Gewässer werden sollen. Während die Stadt derzeit an einer flächendeckenden Risikoanalyse für Starkregenfälle arbeitet, verspricht die Genossenschaft besseren Hochwasserschutz.