Bottrop/Oberhausen. . Am 29. November fliegen Bianca und Darius Stanczyk mit ihrem Sohn auf die Karibikinsel Curaçao. Die Eltern hoffen, dass die Therapie ihrem Sohn hilft.
- Die Eltern von Noah-Gabriel erhoffen sich von der Delfin-Therapie Verbesserungen
- Zwei Wochen wird der Zehnjährige auf der Karibikinsel mit den Meeressäugern arbeiten
- Viele Menschen, auch aus Oberhausen, machten die Reise mit ihren Spenden möglich
Nur noch zehn Tage dauert es, bis der Traum der Familie Stanczyk endlich wahr wird. Dann wird sie in das Flugzeug steigen, das sie auf die Karibikinsel Curaçao bringen wird, zu den Delfinen und der Therapie für den zehnjährigen Noah-Gabriel. Möglich wurde dies Dank der Spenden vieler Menschen - auch aus Oberhausen.
Bianca und Darius Stanczyk hatten sich 2015 entschlossen, die schwere Erkrankung ihres Sohnes öffentlich zu machen und um Spenden für die Delfin-Therapie zu bitten. Von anderen Eltern hatten sie gehört, dass deren kranke Kinder danach große Fortschritte gemacht hätten. Genau das erhofft sich das Paar auch für seinen zehnjährigen Sohn.
Seltener Chromosomendefekt „Tetrasomie kurzer Arm Chromosom 18p“
Noah-Gabriel leidet an dem seltenen Chromosomendefekt „Tetrasomie kurzer Arm Chromosom 18p“, der ihn körperlich und geistig stark einschränkt. Die Eltern hoffen, dass der Junge durch die Therapie besser laufen lernt und dass er vielleicht auch ausgeglichener wird. Ihr größter Wunsch aber ist es, dass er sprechen lernt. Denn für die Eltern ist es das Schlimmste, dass ihr Sohn sich nicht mitteilen kann, weder seine Wünsche und Bedürfnisse noch seine Schmerzen äußern kann.
Noah-Gabriel besucht die Schule am Tetraeder, die Förderschule für geistige Entwicklung. Und er geht ausgesprochen gerne hin. „Er freut sich immer, wenn er abgeholt wird“, erzählt sein Vater. In diesem Jahr endet die Schule für ihn deutlich vor Weihnachten. Denn bereits am Dienstag, 29. November, geht der Flieger der Air Berlin, der einzigen Fluggesellschaft, die einmal in der Woche Curaçao anfliegt.
Noah-Gabriels Therapie beginnt dann am folgenden Montag. „Die Therapie dauert immer zwei Wochen und geht von montags bis freitags“, erzählt der Vater. Also hat die Familie noch ein paar Tage Zeit, sich zu akklimatisieren. Und das wird nötig sei. Wie Darius Stanczyk herausgefunden hat, liegt die Temperatur auf der Karibikinsel gerade bei 32 Grad – und 26 Grad nachts.
Der Flug der Familie auf die Karibikinsel dauert zehn Stunden
In den ersten Tagen werden die Eltern erfahren, wie die Therapie vor sich geht. Nach einer Vorbereitung wird Noah-Gabriel täglich zwei Stunden mit den Delfinen schwimmen. 17.000 Euro kosten Therapie und Aufenthalt auf der Karibikinsel. Das Geld ist durch zahlreiche Spenden zusammengekommen – angefangen von den Kollegen Darius Stanczyks von MAN in Oberhausen über verschiedene Sportvereine, die Schüler der Bottroper August-Everding-Realschule bis hin zu Privatpersonen.
Am Montag, 19. Dezember, kommt die Familie wieder zurück. Während der Rückflug nachts geht, fliegen sie am Tage hin, zehn Stunden lang. „Wir haben ein bisschen Angst davor“, sagt der Vater. Angst davor, dass ihr Sohn unruhig wird, wenn er so lange still sitzen muss. „Aber wir freuen uns auch.“
Auf Facebook berichtet die Familie von der Therapie. Der persönliche Blog ist im Netzwerk unter dem Titel „Leben mit der Krankheit Tetrasomie kurzer Arm Chromosom 18p“ zu finden.