Zum Welttoilettentag hat sich die Lokalredaktion in der Stadt umgeschaut. Einige WC-Anlagen lassen zu wünschen übrig.
- Sieben öffentliche Toiletten betreibtr die Stadt selbst
- Dazu kommen privat betrieben WC-Anlagen und die auf Friedhöfen
- Der Standard ist höchst unterschiedlich
Die öffentliche Toilette am Fuhlenbrocker Markt ist nicht behindertengerecht, bei den beiden Torhaus-Toiletten am Stadtgarten fehlt die Beschilderung, und ein Besuch auf dem futuristischen WC am Ehrenpark kostet Kleingeld: Heute ist Welttoilettentag der Vereinten Nationen, er findet in diesem Jahr zum 15. Mal statt und soll darauf aufmerksam machen, dass Toiletten nicht für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit sind. Ein guter Grund für die WAZ-Redaktion, sich einige öffentliche Klo-Häuser innerhalb der Stadtgrenzen einmal genauer anzusehen und dabei auf die Zugänglichkeit, die Hygiene und die Sauberkeit zu achten.
Fuhlenbrocker Markt
An dem Fuhlenbrocker Markt hängen links und rechts des Kiosks große, weiße Schilder mit der klaren Aufschrift „Damen“ und „Herren“. Darunter findet sich der anschauliche Hinweis: „Zur Benutzung der WC-Anlage bitte am Kiosk melden.“ Der Mitarbeiter drückt einen Knopf, die Türen gehen im unteren Stockwerk auf – selbstverständlich nur während der Öffnungszeiten. Ansonsten ist ein Toiletten-Besuch nicht möglich.
Hat ein Mann die Treppe hinter sich gelassen, blickt er auf drei Pissoirs, ein Waschbecken und einen blechernen Spiegel. Direkt um die Ecke findet sich die Toilettenkabine. Positiv fällt hier auf, dass die Anlagen sauber sind.
Zeichnungen geben zudem den Tipp, dass sich der geneigte Stehpinkler die Hände waschen und abspülen soll – auch der Umgang mit der Toilettenbürste wird augenzwinkernd in einem Comic erklärt. Humorvoll wird so zur Sauberkeit angehalten. „Es wäre nur schön, wenn es hier eine Toilette für behinderte Menschen gäbe. Danach fragen viele Fuhlenbrocker, die hier unterwegs sind“, so eine Mitarbeiterin des Kiosks.
Hauptbahnhof
Bahnreisende haben es vorerst schwer, den „stillen Ort“ am Bottroper Hauptbahnhof zu finden. Nur auf den zweiten Blick fällt das WC-Schild auf, das an einem der Pfeiler des Vorplatzes hängt. Auf dem Örtchen für Behinderte haben Rollstuhl- oder Rollatorfahrer ihre Schwierigkeiten – und das trotz eines behindertengerechten und sauberen Klos. Sie benötigen einen Schlüssel, um dorthin zu kommen. „Den Schlüssel haben die meisten Reisenden, die ihn brauchen, schon. Sie bekommen ihn, wenn sie einen Antrag stellen“, sagt ein Mitarbeiter des Service-Points auf Anfrage. Sein Tipp: „Bei uns gibt es auch einen Ersatzschlüssel.“
Die normalen Toiletten am Hauptbahnhof punkten dagegen nicht durch Sauberkeit. Die Brille auf einem der Herren-Klosetts fehlt, zusätzlich ist die Schüssel dreckig. Der Vorraum ist mit Graffitis beschmiert, es ist eng und stickig. Der Spiegel ist gänzlich verschmiert, und an der Decke brennt nur noch ein Licht. In der anliegenden Taxizentrale bekäme man häufig zu hören: „Haben Sie gesehen, wie dreckig die Klos sind?“ Bisher habe sich jedoch nichts getan.
Ehrenpark
I
m Ehrenpark erwartet den Suchenden, wenn er einmal muss, eines von insgesamt drei eher futuristischen Bezahlklos in der Stadt, das von einer Firma privat betrieben wird. Es ist durchgängig 24 Stunden geöffnet, gänzlich metallverkleidet und mit der Anzeige „Besetzt“ oder „Frei“ ausgestattet. Nach Einwurf von 50 Cent öffnet sich die Klotür automatisch und gibt den Weg in einen kargen Innenraum frei.
Am Waschbecken sind drei Druckknöpfe – Wasser, Seife und Trocknen. Sie funktionieren – wie die Spülung – einwandfrei. Nur der Geruch ist hier in der Metallkammer etwas gewöhnungsbedürftig.
Berliner Platz
Das öffentliche Klo am Berliner Platz ist das am besten ausgeschilderte und sauberste von allen. Die Warenhauskette „Kaufland“ ist für die Sauberkeit der Toiletten verantwortlich, was sich in einem detaillierten Reinigungsplan mit einzelnen Schwerpunkten niederschlägt. Ein Mitarbeiter kontrolliert einmal stündlich, ob dort zum Beispiel die Spiegel geputzt und die Vorratsbehälter gefüllt sind. Er zeichnet mit seiner Unterschrift ab, ob alle Qualitätspunkte erfüllt worden sind – ansonsten bessert er nach.
Torhaus am Stadtgarten
Ein echter Insider-Tipp sind die Toiletten im Torhaus am Stadtgarten. Seit der Renovierung des Hauses zeigt kein Schild oder Schriftzug an, dass es hier überhaupt ein „stilles Örtchen“ gibt. Spaziergänger finden somit zum Beispiel nur durch das Betreten heraus, wo es zum männlichen oder weiblichen Bereich geht. Die Sauberkeit lässt hier an manchen Stellen leider zu wünschen übrig. In den Pissoirs türmen sich Zigarettenstummel und Kaugummis. Vorsicht ist zudem beim Waschbecken geboten: Der Strahl ist so stark, dass beim Händewaschen unvermeidlich Wasser auf die Kleidung spritzt.
<<< IHRE MEINUNG ZU DEN ÖFFENTLICHEN TOILETTEN
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In Bottrop gibt es sieben öffentliche Toiletten, die von der Stadt betreut werden. Folgende Standorte gehören dazu: Hauptbahnhof, Fuhlenbrocker Markt, Eigener Markt, Boyer Markt, das Torhaus am Stadtgarten, der Berliner- und der Johann-Breuker-Platz in Kirchhellen. Zusätzlich gibt es öffentliche WCs auf Friedhöfen.
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Die drei privat betriebenen WC-Automaten stehen am Johann-Breuker-Platz, am Ehrenpark und an der Peterstraße (C&A-Parkplatz).
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Die städtischen WC-Anlagen werden, nach Angaben der Pressestelle, täglich gereinigt. Bei Bedarf führen die beauftragten Firmen einzelne Zwischenreinigungen durch.
- Schreiben Sie uns, was ist Ihr Eindruck von den öffentlichen Toiletten in der Stadt. Schreiben Sie an WAZ Bottrop, Osterfelder Straße 13 in 46236 Bottrop oder senden Sie uns eine E-Mail an: redaktion.bottrop@waz.de