Bottrop. . In der Welheimer Mark machen sich Politik und Verwaltung ein Bild von der Baustelle. Ausweichparkplätze geplant. Aufwändige Suche nach Blindgängern.
- Bombenfund hat Zeitplan der Bauarbeiten im Stadtteil über den Haufen geworden
- Aufwändige Sondierung nach Bomben ist nötig
- Zusätzliche Ausweichparkplätze sollen Bauzeit nun erträglicher machen
Die Kanalbauarbeiten in der Welheimer Mark ziehen sich in die Länge – verbunden mit allerlei Unannehmlichkeiten für die Bewohner des Stadtteils. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharksi hatte deshalb am Donnerstag Vertreter der Verwaltung zu einem Ortstermin im Stadtteil eingeladen, um gemeinsam zu prüfen, wie die Einschränkungen der Anwohner so gering wie möglich gehalten werden können. So stand etwa das Thema Parkplätze auf der Agenda. Anwohner hatten sich gegenüber der WAZ beklagt, dass viele Stellplätze weggefallen sind. So prüfte die Gruppe nun, ob sie dem Vorschlag einer Anwohnerin folgen kann und den Bolzplatz im Stadtteil als Parkplatz freigeben kann.
Lehrerparkplatz freigeben
Grundsätzlich, so die Auffassung der Teilnehmer, sei das möglich. Allerdings liegt der Platz derzeit noch abseits der eigentlichen Bautätigkeit. Daher werde man ihn wohl erst freigeben, wenn die Baustelle bis in den Bereich vorgedrungen ist. Anders sieht es an der Schule im Stadtteil aus. Der Lehrerparkplatz wird wohl zumindest am Wochenende auch für die Anwohner freigegeben. Eine entsprechende Beschilderung wird angebracht.
Außerdem wird die Stadt an einer der Behelfshaltestellen in dem Ortsteil einen Unterstand aufbauen, damit die Fahrgäste geschützt auf den Bus warten können, kündigte Heribert Wilken an, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Stadterneuerung. Gleichzeitig sagte er aber, dass bei ihm und seinen Mitarbeitern bisher kaum Beschwerden gelandet seien.
Vor Ort versuche man gut mit den Anwohnern auszukommen und als Ansprechpartner da zu sein, erklärte Mark Breidenbach. Der Diplom-Ingenieur arbeitet für das Büro, das die Bauaufsicht vor Ort führt und das Projekt geplant hat. „Meine Handynummer steht auf dem Bauschild, wir sind erreichbar und versuchen Lösungen zu finden, wenn es Probleme gibt.“ So habe ihn eine Anwohnerin angesprochen, weil sie eine Möbellieferung erwartet. „Sobald der genaue Liefertermin feststeht, werden wir dafür sorgen, dass die Anlieferung auch problemlos klappt.“
Was Breidenbach jedoch nicht sagen kann: Wann die Baustelle abgeschlossen ist. „Da wage ich keine Prognose.“ Er geht davon aus, dass die Arbeiten rund neun Monate in Verzug sind. Grund ist der Fund einer Fliegerbombe. Konsequenz daraus: Der gesamte Bereich, in dem der Kanal erneuert wird, muss engmaschig sondiert und auf Blindgänger überprüft werden.
Kampfmittelräumdienst wertet aus
In einem Abstand von 1,50 Meter werden neun Meter tiefe Löcher in die Straße gebohrt. Eine Sonde prüft dann, ob metallische Gegenstände im Boden sind. „Bisher hat die zuständige Firma 800 Löcher gebohrt.“ Der Kampfmittelräumdienst wertet die Messergebnisse aus – auch das kostet Zeit. 25 Verdachtsfälle gab es bisher. Dann sind erneute Absprachen mit Stadt und Kampfmittelräumdienst nötig, wenn an den Stellen genau nachgesehen werden muss. Gefunden wurde übrigens bisher keine weitere Bombe.
Die Bauberufsgenossenschaft hat die engmaschige Sondierung vorgeschrieben, um die Gefahr für die Bauarbeiter zu minimieren. Nur, so Breidenbach: „Bei den Bauarbeiten der Emschergenossenschaft, auch hier im Stadteil, ist keine Sondierung vorgeschrieben.“ Er und die Verantwortlichen der Stadt haben am heutigen Freitag einen Termin mit der Berufsgenossenschaft. Dann geht es darum, ob auch für die weiteren Bauabschnitte solche aufwändigen Untersuchungen nötig sind.
>>>BAUFIRMA BRINGT MÜLLTONNEN DER ANWOHNER ZU SAMMELSTELLEN
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Auch die Müllfahrzeuge der Best können in einige Bereiche der Baustelle nicht hinein fahren, um die Mülltonnen der Anwohner zu leeren.
- Für die Anwohner bedeutet das jedoch keinen zusätzlichen Aufwand. Sie können ihre Tonnen wie gewohnt an die Straße stellen, sagt Mark Breidenbach. Die Mitarbeiter der Baufirma bringen die Mülltonnen dann zu zentralen Sammelplätzen, wo die Best sie leert. Anschließend bringen die Mitarbeiter sie zurück.