Die Lehrlinge Lukas Janßen und Carsten Buss berichten im Auftrag der Handwerkskammer in der Bottroper Willy-Brandt-Gesamtschule von ihren Erfahrungen.
Wie war der erste Arbeitstag? Arbeitet man mehr im Team oder alleine? Gibt es Stress? Kann der Beruf der Gesundheit schaden? Welche Fächer sind in der Berufsschule wichtig? Werden Überstunden bezahlt? Kann man sich mit der Ausbildung selbstständig machen? Die Neuntklässler nutzen ihre Chance und stellen den beiden jungen Männern, die an diesem Morgen in der Willy-Brandt-Schule zu Gast sind, unterschiedlichste Fragen. Und die beiden Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer Münster – der Metallbauer-Azubi Lukas Janßen (18) und der Zahntechniker-Lehrling Carsten Buss (21) – antworten gern, unaufgeregt und ehrlich.
Schließlich ist es noch gar nicht lange her, dass die beiden selbst die Schulbank drückten und sich für einen Berufsweg entscheiden mussten. Lukas Janßen machte sogar selbst seinen Hauptschulabschluss an dieser Gesamtschule. Per Praktikum gelangte er direkt zu seinem jetzigen Arbeitgeber Metallbau Eickelschulte. Carsten Buss berichtet den Schülern von einem Umweg Richtung Mediengestalter, über den er zum HS Dental-Labor in Dorsten fand. „Der Spaß am Beruf ist das Wichtigste“, sagt Lukas Janßen auf die Frage, welche Eigenschaften man mitbringen sollte. „Ohne Spaß macht die Ausbildung keinen Sinn.“ Hauptschulabschluss sei für beide vorgestellten Berufe Voraussetzung, „aber es gibt die Möglichkeit, den Realschulabschluss während der Ausbildung nachzuholen“.
Für beide Azubis im 3. Lehrjahr ist der Auftritt in der Schule eine Premiere, über ihre Chefs sind sie zu Botschaftern für ihre Berufe gemacht worden. „Wenn man dadurch interessierte Leute anwerben kann, ist das auf jeden Fall eine gute Sache“, findet Lukas Janßen. Durch die Handwerkskammer wurden sie auf ihren Einsatz vorbereitet, insgesamt wurden bereits 139 Ausbildungsbotschafter geschult.
„Ganz toll“ sei der Besuch der Ausbildungsbotschafter gewesen, befindet Schüler Robert (15) hinterher. Marlon (14) hat den Beruf des Zahntechnikers auf diese Weise erst richtig kennengelernt – „ich überlege mir, ob ich in diesem Bereich vielleicht ein Praktikum mache“, sagt er. Lehrer Karl-Heinz Schmitte lädt gerade für den Berufswahlvorbereitungskurs gerne Gäste ein, die ihre Berufe vorstellen; auch junge Ausbildungsbotschafter der Industrie- und Handelskammer waren schon da. Azubis hat er besonders gerne in der Klasse, weil dann für die Schüler die Hemmschwelle geringer sei, sich einzubringen. Und: „Das hat die beste Wirkung: Wenn jemand sich in seiner Ausbildung wohlfühlt und positive Signale sendet.“