Verbraucherberatung wirbt für die richtigen Einstellung an den Heizkörpern. Für Mieter gibt es Beratungspakete, für Eigentümer Förderprogramme

  • Verbraucherberatung mach mit bei der Kampagne „NRW macht den Thermostat-Check“
  • Energieversorger ELE rechnet vor: Der richtige Umgang kann 30 Prozent Heizkosten sparen
  • Beratungspakete an der Horster Straße oder in der eigenen Wohnung buchbar

Die Verbraucherberatung Bottrop beteiligt sich an der Landeskampagne „NRW macht dem Thermostat-Check“, die Umweltminister Johannes Remmel im September ausgerufen hat. Sie bietet einen Basis-Check an und eine Energieberatung daheim bei Mietern oder Eigentümern.

Die Faustregel der Energieberater heißt: Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent Heizkosten, sagt Petra Kerstan. Die neuen Nachbarn der Verbraucherberatung im Haus der Beratung an der Horster Straße versprechen sogar noch mehr. Der Energieversorger ELE rechnet vor, dass sich beim vorausschauenden Umgang mit modernen Thermostatköpfen bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen lasse. „Kommt hin“, sagt die Energieberaterin.

Alte Schraubventile: Mieter haben Anspruch auf Austausch

Die Sparmöglichkeit am Heizkörper steht und fällt mit der Regeltechnik. Wenn in alten Häusern und Wohnungen zum Beispiel gar kein Wärmefühler vorhanden ist, kann der Mieter beim Vermieter auf Modernisierung pochen, sagt Stefan Salecker, Fachanwalt für Mietrecht und Rechtsberater des Mieterbundes Rhein-Ruhr, Kooperationspartner der Verbraucherberatung: „Für alte Schraubventile gibt es eine Austauschpflicht; der Mieter hat einen Anspruch auf den Austausch.“ Ähnliches gilt mindestens nach seiner Auffassung übrigens auf alte Verbrauchsmesser mit Verdunstungstechnik.

Alte Thermostatköpfe an den Heizkörpern begründen dagegen keinen Anspruch auf Austausch, sagt Salecker: „Der Vermieter muss ein stufenlos regelbares Ventil vorhalten. Mehr ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen.“ Nicht so schlimm, sagt Petra Kerstan: „Bei richtiger Bedienung kann man auch mit denen Energie sparen.“

Energieberaterin rät zum „hydraulischen Abgleich“

Zum Beispiel, indem der Mieter sie abstellt, wenn er morgens das Haus verlässt. Und sie richtig wieder anstellt, wenn er nach Hause kommt: „Wer auf Stufe 5, also volle Pulle schaltet, bekommt das Zimmer nicht schneller warm, wie viele glauben. Die Einstellung sorgt lediglich dafür, dass der Heizkörper viel heißer läuft als notwendig.“ Die Mindest-Temperatur von 16 Grad sollte wegen der Gefahr von Schimmelbildung dabei nicht unterschritten werden.

Moderne Thermostatköpfe, die sich elektronisch programmieren lassen, sparen die Laufarbeit zum Heizkörper und sind in den letzten Jahren günstiger geworden. Für Technikfreaks gibt es inzwischen Fernsteuerungsprogramme, mit denen sie über die App oder WLAN vom Smarthpone aus die Heizung anwerfen können.

Tipp der Energieberaterin: Ein „hydraulischer Abgleich“ durch eine Fachfirma stellt sicher, dass jeder Heizkörper die gleiche Heizwassermenge enthält. So verteilt sich die Wärme gleichmäßig im Haus.