Bottrop. . Rund um den Spielbus und die Kita Rappelkiste erkunden Mädchen und Jungen unterschiedlicher kultureller Herkunft ihre Umgebung.
Niklas und Celine, beide neun Jahre alt, sind nicht nur beste Freunde. Sie sind auch begeisterte „Entdecker“: Gemeinsam mit einer ganzen Schar von Kindern aus Batenbrock nutzten sie die Angebote, die unter diesem Motto im Rahmen des Projekts „Kultur macht stark – Bündnis für Bildung“ rund um den Spielbus Rollmobs und die Kita Rappelkiste am Borsigweg gemacht wurden.
Bestes Entdecker-Erlebnis für die beiden: ein Cajonito, ein kastenartiges Schlaginstrument, selber zusammenbauen. Und darauf rockige Rhythmen spielen, wie sie bei einer kleinen Aufführung mit den anderen Nachwuchstrommlern lautstark beweisen.
Die Umwelt entdecken – über Klänge oder Touren durch den Stadtteil – und sich damit kreativ auseinandersetzen, das zieht sich durch dieses vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekt, für das sich der Rollmobs, die AG Soziale Brennpunkte, der ABA-Fachverband für Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und der Künstlerverband Kunstreich im Pott zusammengetan haben. Projektleiterin Eva Hofmann vom ABA-Fachverband erzählt von Stadtteilrallyes und Schatzsuchen, bei denen die Kinder GPS-Geräte einsetzten. „Der Schatz war ein Edelstein“, verrät Romaissa (7). Rund um die Socken-Handpuppe „Borsi“, die sich im Stadtteil verirrt hat, entsteht zudem ein Comic. Geplant ist laut Eva Hofmann, den Comic mit Geräuschen aus dem Stadtteil und Klängen der selbst gebauten Instrumente zu unterlegen. Ein kleiner Film ist schon jetzt fertig und zeigt „Borsi“ an unterschiedlichen Orten im Stadtteil, etwa am Bahnhof oder auf der Horster Straße.
Pro Tag, sagt Eva Hofmann, haben im Schnitt 50 Kinder mitgemacht. Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, darunter viele Flüchtlingskinder. „Es waren zum Beispiel Kinder aus Syrien dabei, aus Serbien, aus Mazedonien, zudem aus Polen und natürlich auch aus Deutschland“, erzählt die Projektleiterin. Die meisten von ihnen sind zwischen vier und zwölf Jahre alt. Über die Touren durch den Stadtteil sollten sie zum einen ihre Umgebung besser kennenlernen. „Und sie sollten die Möglichkeit haben, mal eine Kamera oder ein GPS-Gerät selber zu bedienen“, ergänzt Hofmann. Aber auch fürs freie Gestalten und Spielen rund um den Rollmobs gab’s genügend Gelegenheiten – „alle Angeboten waren offen, freiwillig“.
Jetzt sind die aktiven „Entdecker“-Tage vorbei, die übrigens schon vor den Herbstferien ihren Anfang nahmen. Doch es bleibt noch ein bisschen Zeit, um gemeinsam mit den Kindern Angefangenes fertigzustellen, die Aktivitäten zu dokumentieren – und die Präsentation der Ergebnisse aus dem „Entdecker“-Projekt vorzubereiten. Der Termin dafür steht schon fest: Es ist der 11. November.