Bottrop. . Zur Förderung der heimischen Kneipenkultur haben sich vor zwei Jahren die „Bottroper Kneipen-Kumpels“ gegründet.
- Junge Leute besuchen viermal im Jahr zwölf Gaststätten in der Kohlestadt
- Jedes Vereinsmitglied trinkt dann in jeder Bar ein einziges Bier
- Als Stammlokal der Zecher dient das „Hürter“ auf der Gastro-Meile
Eine Nacht- zwölf Kneipen. Das ist das Motto des Vereins „Bottroper KneipenKumpels“. Einmal im Quartal ziehen siebzehn junge Leute durch die Lokale der Stadt. In jeder Bar wird ein Bier getrunken, dann geht es weiter. Vom Stammlokal Hürter an der Gladbecker Straße bis hin zum Schäfer legen die Kneipenkumpels bei ihrer Tour über sechs Kilometer zurück - und das mit ordentlichem Pegel.
„Der Verein ist vor zwei Jahren aus einer Bierlaune heraus entstanden,“, erzählt Gründer Bastian Trembich. „Ich habe mit meinem Bruder den Film „The World’s End“ gesehen, da macht der Hauptdarsteller dasselbe mit seinen Freunden. Da dachten wir uns: Das können wir auch.“ Also gründeten die Brüder die „Bottroper KneipenKumpels“ und meldeten ihn als nicht eingetragenen Verein beim Finanzamt an.
Ziel der Aktion ist es, die Kneipenkultur in Bottrop aufrecht zu erhalten und zu fördern. Anfangs startete die Runde ihre Tour mit sechs Freunden, diese sei aber von Mal zu Mal größer geworden. Keine leichte Aufgabe, die Förderung der Kneipenkultur: Als besondere Schwierigkeit stellte sich gleich zu Beginn heraus, überhaupt zwölf Kneipen für die Tour zu finden. Doch Bastian Trembich gibt sich optimistisch: „Die Kneipenszene in Bottrop wächst ja noch.“
Wie kam die Idee an bei den Gastronomen? „Uns haben nicht von Anfang an alle mit offenen Armen empfangen. Einige haben komisch geguckt, weil wir nur ein Bier trinken und wieder gehen. Mittlerweile kennen uns die meisten Kneipen aber schon.“
Als Stammlokal hat sich das Hürter etabliert, das ihre Tour von Anfang an unterstützt habe. Hier findet auch die jährliche Weihnachtsfeier des Vereins statt. „Müsste ich nicht arbeiten, würde ich selbst beitreten. Es ist immer eine lustige Runde und ich finde die Idee gut“, sagt Dane Migeod, Mitarbeiter im Hürter. Obwohl der Kneipenmarathon bis zu sieben Stunden dauern kann, hat noch nie einer aufgegeben. „Aber wenn einer mal sein Bier nicht ganz schafft, ist das auch nicht schlimm“, erklärt Trembich.
Auch wenn beim Verein das Trinken im Vordergrund steht, gibt es eine Satzung und eine Jahreshauptversammlung, bei der die Vorsitzenden und der Kassenwart neu gewählt werden - auch hier darf natürlich das Bier nicht fehlen. Einige Regeln wurden seit Gründung des Vereins ebenfalls eingeführt: „Wir haben einen Krug mit unserem Wappen drauf dabei. Wenn einer zu früh antrinkt oder Bier verschüttet, muss Strafgeld in den Krug werfen“, so Trembich. Der Krug stelle sich aber oft als Hindernis auf ihren Touren heraus. „Es kommt fast jedes Mal vor, dass wir den irgendwo vergessen. Dann müssen wir den ganzen Weg wieder zurück.“
Neue Mitglieder werden bei den regelmäßigen Versammlungen des Vereins gewählt. Wer den „Bottroper KneipenKumpels“ beitreten will, sollte für Trembich vor allen Dingen eins sein: „Trinkfest und mindestens schon einmal mit uns mitgegangen sein.“