Bottrop. .
Den Gedanken ans Ende ihres Lebens schieben die meisten Menschen beiseite. Weil er mit Ängsten verbunden ist: vor einem Leiden auf der letzten Wegstrecke, vor dem Alleinsein im letzten Augenblick, vor Hilflosigkeit und dem Ungewissen. Über die Möglichkeiten der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung informiert die ambulante Hospizgruppe ab heute an drei Info-Ständen zum Welthospiztag.
Der wird am 8. Oktober begangen und steht diesmal – in Anlehnung an das vor rund einem Jahr in Kraft getretenen Hospiz- und Palliativgesetz – unter der Überschrift: „Hospiz- und Palliativversorgung. Stärken. Ausbauen. Vernetzen“.
Mechthild Hemming, Koordinatorin der ambulanten Hospizgruppe, findet: „In Bottrop sind Hospizarbeit und palliative Versorgung gut aufgestellt.“ Es gebe neben der ambulanten Hospizgruppe das stationäre Hospiz, zwei palliative Pflegedienste, einen entsprechenden medizinischen Dienst der Ärzte (Palliativmedizinischer Konsiliardienst Bottrop). Im Marienhospital gebe es ein Palliativteam, am Knappschaftskrankenhaus werde mit palliativer Versorgung gearbeitet. Was Mechthild Hemming sich noch wünscht: „Dass die Kontakte untereinander sich noch weiter ausdehnen.“ Die Vernetzung könne noch gut wachsen und optimiert werden.
30 Ehrenamtliche der Hospizgruppe sind derzeit in der Sterbebegleitung aktiv, weitere zehn sind in der Vorbereitung. Gesucht werden darüber hinaus Freiwillige, die die Gruppe etwa bei Bürodiensten, in der Trauerarbeit oder eben an den Info-Ständen unterstützen.
Das stationäre Hospiz an der Osterfelder Straße, das 2014 eröffnet hat, plant die nächste Veranstaltung am Mittwoch, 16. November. Um 18.30 Uhr beginnt dann in der St. Elisabeth Kirche ein Benefizkonzert zugunsten der Einrichtung. Die muss jährlich einen sechsstelligen Eigenanteil aufbringen, wie Hospiz-Leiter Christoph Voegelin erläutert, und ist dafür auf Spenden angewiesen. Die Belegung der acht Hospizplätze liege bei 97 Prozent. „Das ist ein sehr guter Wert“, sagt Voegelin. „Das hängt mit der zunehmenden Akzeptanz des Hospizes bei den Hausärzten und der Bottroper Bevölkerung zusammen.“ Durchschnittlich bleiben die Gäste 17 Tage im Haus. Und in dieser Zeit „wird bei uns gelebt“, sagt Voegelin.
Denn für die Hospizarbeit zählt am Ende der Mensch, betont auch die ambulante Hospizgruppe.