Bottrop. Wilma Reidick öffnet nach längerer Pause morgen ihre Räume für eine Ausstellung mit eigenen Arbeiten. Außerdem zeigt Martina Schnell in der Schau „Schwarz - Weiss / Kontraste“ ihre Schmuck-Unikate.
Ihre letzte große Ausstellung hatte Wilma Reidick vor fast vier Jahren. Damals zeigte sie auf Vermittlung von Cornelia Ruhkemper (MdL) ihre Bilder und Objekte im Düsseldorfer Landtag. Nun wird die Künstlerin, die bis vor Kurzem im Hauptberuf als Chemielaborantin in einem großen Essener Unternehmen arbeitete, wieder in Bottrop aktiv. Ab morgen zeigt sie unter dem Motte „Schwarz - Weiss / Kontraste“ Bilder, Druckgrafik und Zeichnungen in ihrer Galerie am Park.
Mit von der Partie ist Schmuckgestalterin Martina Schnell. Sie kennen sich schon lange, verstehen sich blendend. Und doch ist es die erste Ausstellung, die beide Künstlerinnen - die dazu noch in unmittelbarer Nachbarschaft leben und arbeiten - gemeinsam bestreiten.
Die Reduzierung auf das Thema Schwarz und Weiß empfinden beide nicht als einengend. Im Gegenteil, es sei sehr variabel, sagt Martina Schnell. Sie konzentriert sich in ihren Unikaten auf das helle Silber, den durchsichtig schimmernden Kristall mit dunklen, linearen Einschlüssen, die fast eine grafische anmutende Wirkung erzielen oder auf schwarzen Onyx, der mal geschliffen-glänzend, dann wieder samtig-matt daherkommt.
Glasfragmente aus dem Hallenbad
Allerdings verarbeitet die gelernte Goldschmiedin auch ungewöhnlichere Stücke, zum Beispiel Fragmente aus dem großen Glasfenster des abgebrochenen alten Hallenbades. Die unterschiedlich durchgefärbten, zum Teil ungewöhnlich gearbeiteten Glasstücke platziert Martina Schnell virtuos in eleganten, zumeist reduzierten Fassungen, die dem Stein oder dem bearbeiteten Glas nicht die Schau stehlen.
Auch Wilma Reidick stellt eine Reihe neuer Arbeiten vor. An der Stirnwand des hellen Raumes fallen direkt zwei dreiteilige Arbeiten auf, deren changierende Oberflächen durch dick aufgetragene schwarze und weiße Acrylfarbe Dynamik ausstrahlen. Neben ihren bekannten Raben-Motiven, die immer wieder zwischen den Bildern und Drucken auftauchen, wandert der Blick zu tiefschwarzen Kohlezeichnungen.
„Reißkohle“, sagt Wilma Reidick. Die sei wundervoll schwarz, werde wie Pastellkreide hergestellt und sei auch nicht hart wie die übliche Zeichenkohle. Dunkel gesättigt, fast cremig kommen nicht nur die abstrakten Miniaturen daher. Auch bei den größeren Formaten zeigt sich bei der Intensität rasch der Unterschied von Reiß- und Zeichenkohle.
Wilma Reidicks Arbeiten haben keinen Titel - den empfände sie zumeist als Einengung. Wer es aber farbgesättigter mag, für den öffnet Wilma Reidick ab morgen auch das Untergeschoss. Dort zeigt sie ihre zum Teil poppig-bunten 3-D-Bilder auf weichem Industrieschaum oder die ältere Serie „Emscher auf dem Weg zum sauberen Fluss“.
Die Doppelausstellung „Schwarz - Weiss / Kontraste“ mit Arbeiten von Wilma Reidick (Malerei, Zeichnung und Druckgrafik) und Martina Schnell (Schmuck-Design) eröffnet am morgigen Freitag, 16. September, 18 bis 21 Uhr.
Zu besuchen ist die Ausstellung im Atelier von Wilma Reidick an der Parkstraße 4, 46236 Bottrop, auch am Samstag und Sonntag, 17. und 18. September jeweils von 12 bis 18 Uhr. Ihr Atelier will Wilma Reidick künftig regelmäßig öffnen.