Eigentlich sollten in dem Neubau der städtischen Wohnungsgesellschaft (GBB) an der Tannenstraße Flüchtlinge ein Zuhause finden. Das war der Plan Ende 2015, als die Stadt ihre Immobilientochter mit dem Neubau beauftragte. Inzwischen hat sich die Situation geändert, es ziehen nicht nur Flüchtlinge in das neue Haus (die WAZ berichtete). Kurz vor der Fertigstellung der Gebäude zum 1. Dezember sagt Sozialamtsleiter Peter Sommer: „Als die Entscheidung zum Bau getroffen worden ist, war die Not groß. Es kamen über 200 Personen pro Monat zu uns, die wir unterbringen mussten. Seit Februar hat es keine weitere Zuwanderung mehr gegeben, Bottrop hat seine Quote übererfüllt und die Flüchtlinge, die unserer Stadt zugewiesen worden sind, konnten wir bestens unterbringen, zu 74 Prozent in normalen Wohnungen. In den Gemeinschaftsunterkünften gibt es noch Kapazitäten, so dass wir die hochwertigen Neubauwohnungen kaum belegen könnten“.

Deshalb haben Sozialamt und GBB mit dem Amt für Wohnungswesen und dem Fördermittelgeber, dem Landesbauministerium, auf die geänderten Rahmenbedingungen flexibel reagiert: Die Stadt wird lediglich neun der 18 Wohnungen für Flüchtlinge anmieten. Die übrigen Wohnungen werden zu normalen öffentlich geförderten Wohnungen umgewidmet. Stephan Patz, Geschäftsführer der GBB: „So können wir Inhabern eines Wohnberechtigungsscheins unverhofft neun Neubauwohnungen zwischen 73 und 96 Quadratmeter anbieten.“ Dafür baut die GBB in die Neubauten nun einen Aufzug ein. Eine entsprechende Nachrüstung war schon bei der Planung vorgesehen. Interessenten melden sich beim Amt für Wohnungswesen der Stadt, Moltkestr. 14 - 16 oder bei der GBB, Südring 53a.