Bottrop. . Gerichtsstraße 3 heißt künftig „Haus der Vielfalt“. Paritätischer, ASB und andere Gruppen nutzen das Gebäude seit vielen Jahren. Tag der offenen Tür am Freitag.

  • Paritätischer, ASB und andere Gruppen nutzen das Gebäude seit vielen Jahren
  • Organisationen haben sich gemeinsam auf neuen Namen geeinigt
  • Präsentation beim Tag der offenen Tür

Seit 1988 ist das Haus an der Gerichtsstraße 3 Anlaufstelle für Ratsuchende. Blindenverein, Rheumaliga, der Paritätische oder auch Hevalti, die Gesellschaft für deutsch-kurdische Freundschaft gehören seither zur Stammbesetzung dort.

Andere Angebote kamen hinzu, zuletzt hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) das Haus übernommen und viele seiner Angebote mitgebracht. 14 verschiedene Beratungsangebote und Inhalte gebe es nun in dem Haus, sagt Andrea Multmeier, die Geschäftsführerin des Paritätischen stolz. Zeit also, dass das Haus einen Namen bekommt. Die Nutzer haben gemeinsam überlegt und sich schließlich auf den Namen „Haus der Vielfalt“ geeinigt. Ab Freitag soll das Gebäude offiziell so heißen. Das Haus habe sich im Laufe der Jahre inhaltlich immer weiter entwickelt, sagt Andrea Multmeier. „Wir hier im Haus profitieren voneinander und die Menschen, die hier beraten werden, tun es auch“, betont sie den Netzwerkgedanken, der an der Gerichtsstraße gelebt wird.

Helmut Sichtermann von der Bottroper Aidshilfe geht sogar noch weiter: „So ein Haus ist einzigartig in NRW“, lobt er und berichtet von seinem Landesverband. „Wenn die hier bei uns zu Besuch sind, sind sie immer ganz begeistert von den vielen Angeboten unter einem Dach.“ Dieser Netzwerkgedanke, so Andrea Multmeier, soll in dem neuen Namen auch Widerhall finden.

Um die ganze Vielfalt des Hauses zu zeugen, laden alle Vereine, Verbände und Organisationen gemeinsam zu einem Tag der offenen Tür ein. Wenn am Freitag, 9. September, das Haus offzielle „getauft“ wird, stellen sich von 13 bis 18 Uhr alle Nutzer vor. Der Blindenverein etwa baut einen Hindernisparcours auf, so das Sehende nachvollziehen könne, welche Hürden blinde Menschen im Alltag überwinden müssen. Ähnlich die Rheumaliga: Spezielle Handschuhe sollen für gesunde Menschen nachvollziehbar machen, wie sich ein Rheumaleiden anfühlt. Der ASB stellt unter anderem seinen Wünschwagen vor, dessen Besatzung Todkranken letzte Wünsche erfüllt – etwa die Tour zum Meer oder noch einmal ein Besuch im Stall beim geliebten Pferd. Andere Gruppen kümmern sich um die Bewirtung der Gäste, etwa mit einem kurdischen Büffet von Hevalti oder mit bosnischen Leckereien von der Aktion Leben und Lernen in Bosnien. Der Kreuzbund kümmert sich um den Grill, in den Räumen von Paritätischem und Ehrenamtagentur ist die Cafeteria untergebracht.

Auch Beratungsangebote

Die Büros sind an dem Tag ebenfalls geöffnet, einige Organisationen bieten auch Beratungen an. So etwa der ASB-Betreuungsverein. Hier können sich die Besucher rund um das Thema Patientenverfügung informieren. Andere Angebote – etwa der Hindernisparcours oder auch ein Rolliparcours finden draußen statt. Dafür wird auch ein Teil des Parkplatzes am Droste-Hülshoff-Platz genutzt. Der ist dann für Autofahrer am Freitag, 9. September nicht nutzbar.