Bottrop. . Stefanie Schaak macht ihren Masterabschluss an der Keio-Universität. Sie vereist für zweieinhalb Jahre. Die Sprache beherrscht sie aus dem Eff-eff.

  • Stefanie Schaak macht ihren Masterabschluss an der Keio-Universität
  • Sie vereist für zweieinhalb Jahre
  • Die Sprache beherrscht sie aus dem Eff-eff

Die Japan begeisterte Bottroperin Stefanie Schaak fliegt für zweieinhalb Jahre in das Land der untergehenden Sonne, um dort ihren Masterabschluss an der Keio-Universität in Tokio zu machen. Sie schließt mit dem Studiengang „Media Design“ nahtlos an ihr Bachelor-Studium in Düsseldorf an, wo sie die Fächer Modernes Japan und Anglistik an der Heinrich-Heine-Universität belegte. Ihren Abschluss machte sie mit einem Notendurchschnitt von 1,3, was nun die Reise zu der ältesten und renommiertesten Privatuniversität des Landes möglich macht.

Ein Auslandsjahr und mehrere Reisen nach Japan hat die 23Jährige schon hinter.„Ich freue mich darauf, viele alte Bekannte und Freunde wiederzusehen. Wir pflegen regen Kontakt.“ So wundert es nicht, dass sie locker bleibt angesichts dessen, was alles auf sie zukommt. Schließlich kennt sie sich in mehreren japanischen Städten aus. „Ich bin nur gespannt, ob der Studiengang so ist, wie ich ihn mir vorstelle“, sagt der Japan-Fan nachdenklich. „Bisher weiß ich nur aus Erzählungen von dem Fach.“ Zwei Informationsveranstaltungen an der Keio hätten ihr geholfen, sich zumindest einen groben Überblick zu verschaffen.

Die Richtung stand für sie schon lange fest: Zu Bachelor-Studienzeiten legte die ambitionierte Studentin den Fächerschwerpunkt auf Medien- und Kulturwissenschaften. Das Sprachtalent liebt vor allem die Pop- und Musik-Kultur Japans, die sie als Kind dazu bewegt hatte, die Sprache zu lernen.

„Das war der Anfang vom Ende“, sagt Stefanie Schaak mit einem Schmunzeln. „Animes und Mangas haben mich gepackt, vor allem Dragonball und Pokémon haben es mir angetan.“ Eine Brieffreundschaft habe die Leidenschaft nur verstärkt. Der Kontakt habe sie zum Beispiel in den „Visual Kei“, einen ausgefallenen Musik- und Kleidungsstil, eingeführt.

Nach mehreren Japanisch-Kursen an der VHS sollte es dann in das Land gehen – ein Schüleraustausch war 2008 geplant. Der klappte nicht, doch Stefanie Schaak musste nicht lange warten. Kurzerhand war eine private Reise mit der Mutter organisiert, bei der einzelne Regionen erkundet wurden. Das war der erste persönliche Kontakt zu der schönen Inselkette im pazifischen Ozean. Es sollte nicht der letzte sein.

„Ich habe schon den Fuji bestiegen und war schnorcheln in Okinawa. Das Schneefest in Sapporo war einzigartig“, schwärmt die Studentin. Sie weiß durch ihr Studium: Ausländer müssen auf vieles in der fremden Kultur achten. Es geht um Anstand und Etikette. Fragen wie „wann und wo kann ich reden“ stünden häufig auf der Tagesordnung.

Sorgen um Kontaktabbrüche in ihrem Freundes- und Familienkreis macht sich Stefanie Schaak nicht. „Wir leben in Zeiten von Skype und Whats-App, darüber können wir uns austauschen.“ Während des Aufenthalts sind noch ein Austauschsemester in New York und London vorgesehen. „Mal sehen, was mich erwartet.“