Bottrop. Die Stadt Bottrop will hinter dem Eigener Marktplatz fast 60 Straßenbäume entfernen lassen.

  • Über 40 kranke Eschen auf Vienkenstraße können sonst zur Gefahr werden
  • Verwaltungsidee, alle anderen Bäume auch zu entfernen, stößt auf Skepsis
  • Zwei neue Baumreihen mit unterschiedlichen Arten sollen alte Allee ersetzen

Die Stadt lässt die Jahrzehnte alte Eschenallee an der Vienkenstraße hinter dem Eigener Marktplatz fällen. Auch alte wie jüngere Ahorn-bäume sollen dort nach Plänen der Verwaltung weichen. 59 Bäume, von denen 43 krank sind, müssten in Kürze entfernt werden, heißt es. Die Stadt wird entlang der Seitenstraße aber zwei neue Baumreihen anpflanzen.

Große Einigkeit herrscht, dass die alten Eschen an der Vienken-straße bald gefällt werden müssen. „Wir haben die Bäume in Augenschein genommen. Ihr Pilzbefall ist ganz erheblich“, sagte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff (SPD). Unter seiner Leitung wird die Bezirksvertretung Mitte heute die Entscheidung über die Fällung der Bäume treffen. „Wir müssen da eingreifen, auch wenn es ziemlich viele Bäume sind. Das sind wir uns mit der CDU einig“, erklärte Kalthoff. Denn wegen der recht vielen kranken Eschen sei es auf der Vienken-straße auf Dauer für alle einfach nicht mehr sicher genug.

Denn die Eschen sind nach Auskunft der Stadtverwaltung chronisch krank und leiden wie so viele Eschen im Land an dem sogenannten Eschentriebsterben. Das können auch Laien recht einfach erkennen. An den erkrankten Eschen vertrocknen die Blätter und sterben die Triebe ab. Ihre Kronen werden lichter. Die Pilzerkrankung führe so letztlich zum Absterben der befallenen Gehölze, erklären ihre Fachleute.

Längst nicht ausgemacht ist allerdings, was die Bezirksvertreter von dem Vorschlag der Verwaltung halten, auch gesunde Bäume an der Vienkenstraße zu fällen. So sollen nach ihren Plänen zusätzlich zu den kranken Eschen auch neun Bergahornbäume gleich mitgefällt werden. Die etwa 80 Jahren alten Straßenbäume verursachten Schäden an den Gehwegen und auch an Gebäuden, lautet die Begründung. Auch sieben junge Ahornbäume will die Verwaltung an der Vienkenstraße entfernen lassen, um eine einheitliche Neupflanzung zu ermöglichen. Diese jungen Ahorne könnten allerdings erhalten werden und woanders wieder eingepflanzt werden. Bezirksbürgermeister Kalthoff reagiert allerdings skeptisch auf dies Pläne. „Dass alle Bäume weg müssen, sehe ich nicht so“, sagt er zur WAZ.

Hainbuchen und Mehlbeeren

Ersetzen will die Stadt die Allee an der Vienkenstraße mit zwei verschiedenen Baumreihen. So sollen auf der westlichen Straßenseite mit dem schmaleren Bürgersteig Säulenhainbuchen gesetzt werden, die bis zu 20 Meter hoch wachsen können. Für die östliche Straßenseite, auf der sich breitere Gehwege und auch Vorgärten befinden, sieht die Verwaltung Schwedische Mehlbeeren mit essbaren Früchten vor. Zwei verschiedene Baumarten zu setzen, bringe den Vorteil mit sich, dass bei einer möglichen erneuten Erkrankung von Bäumen die jeweils nicht betroffene Baumreihe nicht ebenfalls gefällt werde müsse.