Bottrop. . Im Konkurrenzkampf gegen Online-Handel kann sich Innenstadt behaupten. IHK zählte die Passanten. Samstags liegt Bottrop vorn
- Im Konkurrenzkampf gegen Online-Handel kann sich Innenstadt behaupten
- Industrie- und Handelskammer ließ Passanten in zwölf Städten zählen
- Samstags liegt Bottrop deutlich vorn
Die Einkaufszonen der Innenstadt besitzen auch unter der wachsenden Konkurrenz des Internet-Handels weiterhin Anziehungskraft. Das belegt eine Zählung von Passanten, die die Industrie- und Handelskammer in zwölf Städten der Emscher-Region durchführen ließ. Dabei sticht Bottrop bei der Samstagszählung deutlich hervor.
„Die Menschen kommen weiterhin gerne in die Stadt, wenn wir ihnen Einkaufserlebnisse bieten“, resümierte Peter Schnepper, Vize-Chef der IHK, am Dienstag bei der Vorstellung der Zahlen. Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung stimmten ihn „vorsichtig optimistisch“, dass der wachsende Online-Handel den stationären Einzelhandel in den Mittelzentren und damit die Attraktivität der Innenstädte nicht in dem Maße schwäche, wie es immer wieder befürchtet wird.
Zählungen kaum vergleichbar
Vor zwei Jahren hatte die Kammer schon einmal eine Zählung durchgeführt, allerdings unter etwas anderen Bedingungen. Dennoch sei „eine negative Entwicklung nicht abzulesen“. Allerdings sage die Zahl der Passanten nichts über die Kaufbereitschaft oder tatsächlich getätigte Einkäufe aus.
Zweites zentrales Ergebnis der aktuellen Zählung: Der Samstag hat seine Stellung als stärkster Einkaufstag ausgebaut. „Alles über 1600 am Samstag gilt in Mittelzentren als sehr guter Wert“, sagte Schnepper. Diese Marke wurde an neun von 24 Zählstandorten übertroffen - zum Teil sogar deutlich.
Die höchste Passantenfrequenz am Samstag wurde in Bottrop ermittelt, wo allein an einem Standort an der Hochstraße 2625 Passanten pro Stunde durchgingen. Dahinter folgen Gelsenkirchen-Buer (2409), Dorsten (2217) und Gelsenkirchen-Zentrum (2175).
Schnepper ist sich sicher, dass Wochenmärkte, Sonderaktionen und Veranstaltungen das Samstagsgeschäft beflügeln. „Wenn etwas in der Stadt los ist, dann kommen die Menschen auch.“ An Samstagen hätten die Menschen Zeit für die Stadt. Sie wollten entspannt einkaufen, sich mit Freunden treffen, im Café sitzen, etwas erleben. Die Gewerbetreibenden insgesamt, insbesondere aber die Einzelhändler stünden vor der Herausforderung, Anreize zu bieten. Dafür bräuchten sie die Unterstützung von Politik und Verwaltung, auch, wenn es um die Genehmigung verkaufsoffener Sonntage im Zusammenhang mit Stadt- und Brauchtumsfesten gehe. „Wer lebens- und erlebenswerte Zentren erhalten will, muss den innerstädtischen Handel stärken“, fordert Schnepper.
Die aktuelle Erhebung sei kein Ranking der Einkaufsstädte. Sie soll vor allem langfristig helfen, die Entwicklung in den Innenstädten im Auge zu behalten.