Bottrop-Kirchhellen. . Die Kirchhellener Rewe-Filiale schafft die Kunststoffbeutel ab. Ihre Kunden können Waren jetzt nur noch in Papiertaschen, Baumwollbeuteln oder Einkaufkartons mitnehmen. Die Käufer finden das gut.

  • Kirchhellener Rewe Gödecke Filiale leistet Beitrag zum Umweltschutz
  • Aktion ist Bestandteil einer deutschlandweiten Initiative der Rewe-Gruppe
  • Weitere Verpackungsumstellungen sind geplant

Das kommt uns nicht in die Tüte: Das dachten sich auch die Inhaberinnen der Bottroper und Kirchhellener Rewe Gödecke Filialen, als sie beschlossen, die lange handelsüblichen Plastikbeutel endgültig aus ihren Geschäften zu verbannen. Der erste Schritt ist gemacht. Im Lebensmittelmarkt an der Schulze-Delitzsch-Straße gibt es jetzt keine Kunststofftüten mehr. Die Händlerinnen bieten ihren Kunden nur noch Papiertaschen, Baumwollbeutel und recycelbare Einkaufskartons an.

Die letzte Plastiktüte des Marktes hing hoch oben an einem braun-grünen Baum, der aus diesen neuen Taschen bestand. Er war am Eingang der Filiale aufgebaut und fiel quasi jedem Kunden direkt ins Auge, der den Supermarkt betrat. Die Käufer beobachteten staunend, wie die Inhaberinnen Kathrin Gödecke Neis und Pia Krieger gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Strehl die allerletzte Plastiktüte pflückten. Die Händlerinnen setzten so ein Zeichen für den Naturschutz und das verantwortungsbewusste Handeln gegenüber der Umwelt. Ihre Aktion fand im Rahmen einer Initiative der Rewe-Gruppe statt, die seit Juni dabei ist. in ganz Deutschland alle Plastiktüten aus ihren Märkten zu verbannen.

„Mit diesem klaren Bekenntnis zum nachhaltigen Handeln wollen wir einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten“, betonte Kathrin Gödecke Neis, bevor sie zu der letzten Plastiktüte griff. Über 100 000 Plastiktüten seien allein im vorigen Jahr in den beiden örtlichen Rewe-Märkten über das Warenband gegangen, eine Vielzahl in der Filiale in Kirchhellen. „Das ist erst der erste Schritt im Kampf gegen den Plastikmüll. Seit acht Wochen geben wir auch kein Plastik mehr an der Wurst- und Fleischtheke aus.“ Nach und nach würden nun weitere Schritte folgen, unter anderen sei eine Verpackungsumstellung in der Obst- und Gemüseabteilung geplant. Gödecke Neis: „Den Rest muss dann der Verbraucher machen, er muss zu anderen Verpackungen greifen.“

76 Plastiktüten pro Person im Jahr

Bürgermeister Klaus Strehl, der Vorsitzender des Umweltausschusses des Rates ist, begrüßte das Vorhaben. „76 Plastiktüten verbraucht jede Person im Durchschnitt pro Jahr. Das ist eine unglaubliche Zahl, wenn wir auf die Meere schauen“, sagte er. Kunststoffbeutel zersetzen sich in der Natur nahezu nicht, sie seien deshalb schädlich für viele Lebewesen. „Es gibt viel zu tun, wir leben in einer Plastikwelt, irgendwer muss anfangen“, sagte Dieter Ulrich von Naturschutzbund, der die Aktion unterstützt.