Bottrop. . Neues Projekt am Knappschaftskrankenhaus: Dienstfahrräder sollen Bewegung und Gesundheit fördern und die Umwelt schonen. Auch die private Nutzung ist erlaubt.

  • Knappschaftskrankenhaus bietet Mitarbeitern Dienstfahrräder
  • Ziel ist, Bewegung und Gesundheit zu fördern sowie Umwelt zu schonen
  • Private Nutzung ist erlaubt und gewünscht

30 Mitarbeiter des Knappschaftskrankenhauses strampeln sich nun fit. Sie nahmen das Angebot ihres Arbeitgebers an und orderten ein Dienstfahrrad. Damit fahren sie nun zur Arbeit und nutzen es auch für private Radtouren. „Es ist wunderbar, dass gleich zum Auftakt so viele Mitarbeiter mitmachen“, freut sich Verwaltungsdirektor Waldemar Gutwinski. „Hintergrund ist, unsere Mitarbeiter in Bewegung zu bringen, ihre Gesundheit zu fördern und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“

Ermöglicht wird das attraktive Angebot durch eine Änderung der Gesetzeslage: Seit 2012 ist das Dienstrad dem Dienstwagen gleichgestellt und lässt sich dank einer Ein-Prozent-Regelung günstig versteuern. „Natürlich waren im Vorfeld der Einführung dennoch viele rechtliche und steuerliche Dinge zu klären“, räumt Gutwinski ein. Schließlich waren alle Hürden bewältigt und gleich eine erste Umfrage in der Klinik zeigte das große Interesse der Mitarbeiter.

Seit Ende Juni gehen nun Verwaltungsangestellte, Pflegekräfte und auch Mediziner der Klinik mit ihren Rädern auf Tour. Die einen fahren komfortable E-Bikes, andere Trekkingräder oder Mountainbikes. „Es bleibt den Mitarbeitern überlassen, für welches Rad sie sich entscheiden“, erläutert der Verwaltungsdirektor. „Sie suchen ihr Rad im Wert von 500 bis 5000 Euro bei einem Händler ihrer Wahl aus, stellen einen Antrag an den Arbeitgeber, und wir wickeln dann einen Leasingvertrag über den Vermittler mein-dienstrad.de ab.“ Die Mitarbeiter übernehmen die Leasingkosten, die abhängig vom Wert des Fahrrades monatlich zwischen 15 und 150 Euro liegen und mit dem Gehalt verrechnet werden. Das Knappschaftskrankenhaus übernimmt die Vollkasko-Versicherung für das Rad - Kosten zwischen sieben und zwölf Euro.

„Es ist ein tolles Angebot und ich war spontan dabei“, meint Iris Schroer. Die Verwaltungsangestellte fährt sowieso viel mit dem Rad, aber nun geht’s morgens auch mit dem E-Bike zur Arbeit. „So bleibe ich fit und auch Bergauffahren ist damit ja kein Problem.“ Dr. Klaus Limberg, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme, war ebenfalls gleich zu Beginn dabei. „Ich bin schon 800 Kilometer mit dem Rad gefahren.“ Stephan Geuer, Abteilungsleiter Pflege, fährt gar bei Wind und Wetter mit seinem neuen Trekkingrad und Sozialarbeiter Michael Nüsgen kommt nun dreimal wöchentlich mit dem neuen Mountainbike aus Marl zur Arbeit im Knappschaftskrankenhaus. „Für die 26 Kilometer brauche ich etwa eine Stunde. Das ist wunderbares Training und die Strecke ist gut zu fahren, wenn auch unattraktiv.“ Verwaltungsdirektor Gutwinski hofft nun, dass sich die positiven Erlebnisse rumsprechen und „bald noch mehr Mitarbeiter auf Rad steigen.“

Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Für die Arbeitnehmer bringt das Dienstrad viele Vorteile: So ist die private Nutzung erlaubt, die Zahlung der Leasingrate erfolgt über die Gehaltsabrechnung und nach Ablauf der Leasingzeit von drei Jahren ist eine günstige Übernahme des Rades oder der Tausch gegen ein neues möglich. Für den Arbeitgeber stehen vor allem betriebliches Gesundheitsmanagement sowie der Umweltgedanke im Vordergrund.