Bottrop. Ein tonnenschweres Bergbaurelikt erinnert im Kurgarten von Bad Oeynhausen an Bottrop. Es ist eine Seilscheibe von Prosper 1. Wie genau sie 1969 dorthin kam, bleibt weiterhin geheimnisvoll.
Die Seilscheibe aus dem Bottroper Förderturm fand bereits 1969 den Weg nach Ostwestfalen. Wie genau das fünf Meter hohe Denkmal seinen Weg in die Nähe der „Badeanstalt“ fand, ist aber noch immer nicht ganz geklärt.
Stadtarchivarin Stefanie Hillebrand (Bad Oeynhausen): „Auch hier gibt es kaum Unterlagen, aus denen hervorgeht, wie damals alles ablief“. Doch soviel steht fest: Maßgeblich beteiligt an der Aufstellung des rund 5,5 Tonnen schweren Denkmals war der damalige Essener Oberbürgermeister Wilhelm Nieswandt. Er weilte in jenen Jahren oft in Bad Oeynhausen.
In einem Zeitungsartikel, der sich im Archiv der Kurstadt befindet, ist aber auch von einem Begleitbrief aus Bottrop die Rede. „Wir hoffen, zur Verschönerung ihres Staatsbades einen kleinen Betrag geleistet zu haben“, wird darin die Stadtverwaltung der Bergbaustadt an der Emscher zitiert.
Bei der Bad Oeynhauser Seilscheibe handelt es sich um ein Geschenk der damals noch exestierenden „Rheinstahl-Bergbau AG“ (Bottrop), die nach 1969 in die Ruhrkohle AG überging.
Stefanie Hillebrand und auch das frühere, langjährige Betriebsratsmitglied von Prosper, Heinz Schallwig, sind der Auffassung, dass die Stadt Bottrop sich damit für die jahrelange Aufnahme von Knappschaftsangehörigen, darunter auch viele Kinder, bedanken wollte.
Schwieriger Transport
Als die Seilscheibe im Dezember 1969 in Bad Oeynhausen aufgestellt wurde, waren aber umfangreiche Arbeiten vorausgegangen, denn die Demontage der Scheibe, die aber teilbar ist, und der Transport nach Ostwestfalen stellten alle Beteiligten vor Probleme. Erst Anfang 1970 fand das runde Industriedenkmal eine neue Heimat. Es ruht auf einem Sockel, der aus einem eine Tonne schweren Ständerwerk und drei Kubikmeter Beton besteht.
Der Abriss von Prosper 1 erfolgte erst am 17. März 1976, doch schon einige Jahre zuvor hatte man zwei der vier dort vorhandenen Seilscheiben vor der Verschrottung gerettet. Die zweite Prosper-1-Scheibe blieb in Bottrop und erinnert seit 1979 an der Ecke Freiherr vom Stein-/Friedrich-Ebert-Straße ebenfalls an die Verbundenheit zum Bergbau.