Der Arbeitskreis Grafenwald im Verein für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen weiht am Freitag, 26. August, um 18 Uhr den neuen Franz-May-Platz an der Kreuzung Schneiderstraße/Prozessionsweg/Heimersfeld ein. Damit will der Arbeitskreis einen Mann ehren, der nach seiner Einschätzung „zumindest in Grafenwald zu kurz kommt“, sagt Peter Scheidgen, Mitautor des Buches „Neues aus Grafenwald“ des Heimatvereins und Sprecher des Arbeitskreises.
Im 2015 erschienenen Band 46 der Schriftenreihe zeichnen Paul Rebbelmund und Johannes Eulering nach, wie sich der damalige Gemeindevertreter Franz May aus Holthausen sowie Vertreter aus Ekel sich ab 1872 für den Bau von Nebenschulen in Holthausen und Ekel stark machten: „Für die spätere ,Schule zu Grafenwald’ genannte Schule hatte Franz May einen schwierigen und langwierigen Streit gewonnen, weil er in einem Netzwerk mit Verbündeten antrat, er sein Ziel hartnäckig zum Wohl der Kinder verfolgte, in der Hauptfrage der Finanzierung Kompromisse vortrug und vor allem, weil die Argumente von Franz May stichhaltig waren.“ May hatte darauf hingewiesen, dass 80 Kinder bis zur Schule in Kirchhellen Wege von bis zu anderthalb Stunden hätten. 1876 wurde die Schule in Grafenwald gebaut.
Auch beim Kirchbau in Grafenwald spielte Franz May später eine entscheidende Rolle, beschreibt Willi Stennmanns in einem weiteren Beitrag im Band 46. Palmsonntag 1883 gab es die erste Versammlung von Bürgern der Bauernschaft Holthausen, die sich für den Bau einer Kapelle aussprachen. 1894 unterzeichneten Franz May, Johann Bußmann und Johann Umberg ein Schreiben an das bischöfliche Generalvikariat mit dem Plan für eine Kirchengründung, wärmstens befürwortet vom damaligen Pfarrer Anton Lohmann. May, kündigte an, den Baugrund zur Verfügung zu stellen. Stennmanns: „Sämtliche anfallenden Kosten für das Grundstück wurden von ihm getragen.“ Am 1. Mai 1898 begann der Kirchenbau, der im Oktober 1899 abgeschlossen wurde.
Der ehemalige Mühlstein der Familie Oleynik von der Grafenmühle wird mit Zustimmung der Familie Wiesweg den Namen des neuen Platzes tragen.