Wenn Stefanie Horn am Donnerstag im Kanu-Slalom ihr Halbfinale bestreitet, sind Ehemann Riccardo und Schwester Jacqueline dabei. Ihre Eltern Michael und Silvia fiebern vor dem Fernseher.

  • Stefanie Horn hat im Kanu-Slalom das Halbfinale erreicht
  • Ihre Eltern Michael und Silvia unterstützen aus der Ferne
  • Das Halbfinale steht am Donnerstag an

Familie Horn ist eine Kanu-Familie. Das wird schon im Hausflur klar. An den Wänden hängen zahlreiche Fotos der Töchter Jacqueline, Stefanie und Michelle. Mutter Silvia kann zu jedem Foto eine Geschichte erzählen. Hier die ersten Versuche mit dem Kanu, dort die erste Deutsche Meisterschaft und direkt daneben die Impressionen der Europameisterschaften. Viele der Fotos hat sie selbst geschossen. Jetzt blicken sie und ihr Mann vor dem Fernseher nach Rio.

Wenn Tochter Stefanie am Donnerstag im olympischen Halbfinale (18.15 Uhr, mögliches Finale im 20 Uhr) am Start steht wird Silvia Horn nervös sein. „Ich bin immer aufgeregt wenn sie paddelt“, erzählt die Mutter. Vater Michael ist noch beruflich unterwegs, hofft, dass er pünktlich zu den Entscheidungsläufen zurück in Bottrop ist. Er war es, der die Leidenschaft zum Kanusport vererbt hat. „In der Schule hat er mit dem Sport angefangen“, erzählt Silvia Horn. Seine Töchter taten es ihm gleich. Schon im Kindesalter ging es ins Boot. „Bei Wind und Wetter ist er mit ihnen zum Training gefahren“, erzählt Silvia Horn. Auch sie hat viele Stunden im Auto verbracht, um die Kinder zum Training zu bringen. Talent war schon früh zu erkennen.

„Steffi hatte Potenzial und immer viel Spaß am Paddeln“, erinnert sich die Mutter zurück. Wenn die ältere Schwester Jacqueline noch Extra-Einheiten mit dem Vater absolviert hat, war das für Stefanie mehr Strafe als Erholung. „Sie wollte immer mit. Auch wenn Jacqueline beim Kader-Training war, habe ich sie oft mitgenommen und dann ist sie im ruhigeren Wasser gepaddelt“, beschreibt Silvia Horn.

Dass die ältere Schwester, die den Leistungssport mittlerweile an den Nagel gehängt hat, zunächst noch besser war, hat Stefanie Horn motiviert. „In der Schüler-Klasse standen auch Ausdauerrennen an. Wenn da jemand vor Stefanie war, konnte sie das gar nicht haben“, sagt die Mutter. Allerdings habe ihre Tochter auch schon immer eine gewisse Lockerheit ausgezeichnet. „Ich erinnere mich an ein Rennen, bei dem sie kurz vor dem Start noch neben der Strecke Sandburgen gebaut hat. Am Ende stand sie trotzdem auf dem Podest.“ Eine ihre größten Stärken? „Steffi fährt viel aus dem Bauch heraus.“

Mit dem Wohnwagen unterwegs

Immer mit dabei, wenn die Töchter am Start standen, waren die Eltern. Mit dem Wohnwagen sind sie zu den Rennen gefahren, haben viele Freundschaften geknüpft. „Auch wenn Steffi heute für Italien startet, haben wir immer noch viele gute Kontakte zu den Eltern der deutschen Athleten“, so Silvia Horn.

Die Reise nach Rio haben sie und ihr Mann nicht angetreten. Diesmal drücken sie vor dem Fernseher im heimischen Wohnzimmer die Daumen, Schwester Jacqueline und Ehemann Riccardo unterstützen Stefanie vor Ort. So wird es auch am Donnerstag sein, wenn Stefanie im olympischen Halbfinale am Start steht. Während Stefanie in der Hitze von Rio kühlen Kopf bewahren muss, wird ihre Mutter wie immer nervös sein. Um anschließend hoffentlich den Finaleinzug zu feiern.