Bottrop. Für drei Komplexe zeichnet sich Wiederbelebung ab: Karstadt, Hansa-Zentrum und Pro Markt. Am schnellsten geht es am Innenstadtrand voran: An bekannter Stelle öffnet wieder ein Elektronikmarkt.

  • Genehmigung für Karstadt-Umbau in Fußgängerzone steht kurz bevor
  • Hansa-Zentrum am Berliner Platz soll in Teilen Einkaufszentrum bleiben
  • Am Innenstadtrand öffnet an bekannter Stelle wieder ein Elektronikmarkt.

In die City kommt wieder mehr Leben. Denn für drei leerstehende Gebäude im Zentrum der Stadt zeichnet sich konkret eine Revitalisierung ab. Die Devello AG steht kurz vor der Genehmigung für den Umbau von Karstadt. Das Hansa-Zentrum ist verkauft und soll in Teilen ein Einkaufszentrum bleiben. Auch ins Pro-Markt-Gebäude am City-Rand ziehen neue Mieter ein: Am 1. Dezember soll dort in einer Medimax-Filiale der Verkauf beginnen. Anfang 2017 öffnet an der Friedrich-Ebert-Straße außerdem ein Fitnessstudio der Kette FitX. Am Montag beginnen die Bauarbeiten.

Mit Innovation City in Kontakt

„Das sind gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Bottrop. Alles zusammen wird es eine richtig runde Sache“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. Er freue sich ebenso wie über die Wiederbelebung von Karstadt und Hansazentrum in der Fußgängerzone auch über den Neustart am Rand der Innenstadt. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung für eine prominente Lage, die mit dem leerstehenden Gebäude nicht gerade den besten Eindruck machte“, sagte der Oberbürgermeister. „Dort ist ein Einfallstor in die Stadt“, stimmt ihm SPD-Wirtschaftssprecher Frank Beicht zu. Die Neueröffnung an der Friedrich-Ebert-Straße wirke sich positiv auf andere Objekte in der Stadt aus.

Rund 6,5 Millionen Euro will die Immobilienfirma Greyfield in den Umbau des Flachbaus stecken. „Wir haben Spaß an Immobilien, die leer stehen und notleidend wirken“, beschreibt Geschäftsführer Timm Sassen das Geschäftsfeld seines Unternehmens. Mit dem Umbau des Gebäudes wurden zu 70 bis 80 Prozent örtliche Firmen beauftragt, erklärte er. „Das ist ein Top-Standort in Bottrop. Medimax passt sehr gut hierhin“, sagte Sassen. Rund 20 Mitarbeiter werden in der Filiale der Elektronikmarkkette beschäftigt. Greyfield werde das Gebäude vermieten und orientiere sich bei der Sanierung auch an den Maßstäben Bottrops als Klimaschutzmodellstadt. „Wir haben bereits mit der Innovation City-Gesellschaft gesprochen. Was sinnvoll ist, machen wir auch“, sagte Sassen. Ohnehin lobte der Geschäftsführer die städtischen Wirtschaftsförderer. „Die Unterstützung der Stadt war sehr positiv. Das ist uns bisher so nirgends begegnet“, sagte Sassen. Er machte klar, dass seine Firma schon direkt nach der Pro-Markt-Schließung 2013 am Kauf des Gebäudes interessiert war. „Pro Markt hat aber weiter Miete gezahlt“, erklärte er. Daher sei für die bisherigen Besitzer der Verkauf erst Anfang 2016 interessant geworden.

Erfreuliche Entwicklung für die Innenstadt

„Was lange währt, wird gut“, lobte CDU-Ratsherr Herrmann Hirschfelder den Neustart in der City insgesamt. „Wir haben ja gelernt, mit unserem Optimismus hauszuhalten“, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses mit Blick auf die Pleite des zwischenzeitlichen Hansa-Zentrum-Eigentümers. Durch den Verkauf des Zentrums an die Leipziger Publity AG zeichne sich nun eine erfreuliche Entwicklung für die City ab. Denn auch die Genehmigungen der Stadt für den Karstadtumbau lässt wohl nicht mehr lange auf sich warten. „Es fehlen noch ein paar Unterlagen. Wir stehen Gewehr bei Fuß“, sagte Oberbürgermeister Tischler.