Bottrop. . Ein Jahr wird die 18-Jährige Vanessa Vohs im Freiwilligendienst in Ecuador verbringen. Über ihr Leben wird sie in einem Blog und in der WAZ berichten.

Ein paar Abschiede hat Vanessa Vohs schon hinter sich. Von ihrer besten Freundin, die jetzt in Italien Urlaub macht. Von der Tante und der Oma. Jetzt kann die 18-Jährige die Tage schon an den Händen abzählen, die ihr noch bleiben in Bottrop. Am kommenden Freitag wird sie in Frankfurt in dem Flieger sitzen, der um 14.15 Uhr abheben soll in Richtung Südamerika. Rund 16 Stunden wird es dauern, bis sie ihr Ziel Ecuador erreicht. Ein Jahr wird sie dort in einem Freiwilligendienst arbeiten.

Voller Vorfreude ist Vanessa Vohs und vielleicht ein bisschen aufgeregt. Der Abschiedsschmerz, der wird noch kommen. In den letzten Wochen hatte sie noch eine Menge Dinge zu erledigen, um sich auf ihr Jahr im Ausland vorzubereiten. Nun hat sie alle Impfungen hinter sich und Tabletten gegen Malaria im Vorrat. Eine Woche lang hat sie mit 30 anderen jungen Leuten an einem Vorbereitungsseminar des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“ in Bad Honnef teilgenommen. Dort wurde gesprochen über die Situation in den Entwicklungsländern, die Arbeit der jungen Menschen im Rahmen ihres interkulturellen Austausches. Thema war auch, welches Bild von ihrem Gastland die jungen Menschen nach Hause vermitteln werden. 20 Jugendliche gehen im August nach Ecuador.

Auch interessant

Zur Vorbereitung von Vanessa, die in diesem Jahr das Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium gemacht hat, gehörte auch ein Auswahlgespräch an der Uni Witten-Herdecke, wo sie sich für das Wintersemester 2017/18 um einen Studienplatz in Philosophie, Politik und Ökonomie beworben hat und angenommen wurde. Die Zukunft nach ihrer Rückkehr ist gesichert.

Erstes Ziel von Vanessa ist Quito, die Hauptstadt von Ecuador. Hier wird sie zwei Wochen in einer Gastfamilie leben, mit der sie bereits in E-Mail-Kontakt steht. Die Familie wird mit ihr noch ein bisschen Spanisch büffeln. Danach geht es weiter ins sieben Bus-Stunden entfernte Chone an der Küste. In der 70 000-Einwohner-Stadt wird sie bald leben und arbeiten. Mit ihr geht Celina, eine andere Freiwillige. Auch in Chone wird Vanessa zu Gast in einer Familie sein. Zu der gehören neben einer Tochter mit geistiger Behinderung auch ein Sohn, der bereits studiert. Mit im Haus lebt derzeit ein Onkel, dessen Zuhause im April bei dem schweren Erdbeben an der Küste zerstört wurde.

Fünf-Tage-Woche im Hilfsdienst

In der ersten Woche in Chone wird die 18-Jährige die drei Projekte kennenlernen, in denen sie arbeiten soll: eine Baumschule, eine Senioren-Betreuung und eine Jugendeinrichtung. Fünf Tage die Woche wird sie dann täglich acht Stunden arbeiten müssen. Am Ende bekommt sie 20 Urlaubstage und weiß auch schon, was sie damit anfangen wird: Sie will reisen und unbedingt die Galapagosinseln besuchen. In ihrer Freizeit will die junge Fußballspielerin unbedingt Sport treiben. Am Donnerstag hat sie mit ihrer Frauenmannschaft bei der SGS Essen-Schönebeck zum letzten Mal trainiert.

Am 17. Juli ist Vanessa volljährig geworden und hat eine große Abschiedsparty mit ihren Freunden gefeiert. Jetzt hat sie ihren „richtigen“ Führerschein und eine Kreditkarte und US-Dollars, die Währung auch in Ecuador, für die erste Zeit. Wie es ihr dort ergeht, darüber wird sie in einem Blog und in der WAZ berichten.

Der Rucksack steht bereit. Nun kann es los gehen: Vanessa zieht weltwärts!