Das Lustschloss Haus Beck ist 250 Jahre alt, vor 50 Jahren kauften es Renate und Karl Kuchenbäcker. Der doppelte Geburtstag verstreicht aber unbefeiert: Groß begehen wollen die Kuchenbäckers den Jahrestag der Freizeitpark-Eröffnung am 2. September 1967.
Das Schloss wurde von 1766 bis 1777 erbaut nach den Plänen des renommierten Architekten Johann Conrad Schlaun. 1966 erwarb es das Ehepaar Kurchenbäcker - „zum Entsetzen von Freunden und Verwandten“, erinnert sich Renate Kuchenbäcker, weil das Gebäude hoffnungslos herunter gekommen schien. Doch Karl Kuchenbäcker, der in Marl schon zwei Kinos und den ersten Selbstbedienungsladen der Stadt ans Laufen gebracht hatte, war überzeugt von der Idee, die Restaurierung über Jahre und Jahrzehnte mit dem Erlös aus dem Betrieb eines Freizeitparks zu finanzieren.
Das erste Gebäude, das die Kuchenbäckers in Angriff nahmen, war der später als Gaststätte und Disko genutzte Pferdestall. In den folgenden vier Jahren wurden in Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden und „Kavaliershäusern“ die Grundmauern durchtrennt und gegen die aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit isoliert.
Im September 1967 eröffnet das Ehepaar den Freizeitpark, zunächst nur im Park hinter dem Herrenhaus, in dem auch das WAZ-LeserFrühstück stattfand. Der Eintritt kostete damals 50 Pfennig. 1970 wird das ganze Schloss in den Freizeitpark integriert, seitdem ist die Kasse vor der Brücke über die 1967 wieder hergestellt Gräfte. Seit 1973 rollen Eisenbahnen durch den Park. Die im vergangenen Jahr neu angeschaffte Bahn stellt die dritte Generation dar. Seit 1982 schwimmen Tret- und Ruderboote auf dem Schlossteich
Anlässlich seines 80. Geburtstages wird der „Retter von Schloss Beck“, Karl Kuchenbäcker, 2003 mit der Stadtplakette für seine Verdienste um Schloss Beck ausgezeichnet, ein Jahr später stirbt er im Alter von 81 Jahren. Seitdem führen Renate Kuchenbäcker und zwei Töchter den Freizeitpark weiter.