Bottrop. Serie: Im Chefsessel. In der Lebensmittelbranche absolvierte Marion Schnippert ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Heute ist sie Storemanagerin bei Mensing
- Auch als Store-Managerin ist Marion Schnippert imGeschäft fast immer präsent
- Mit dieser Position erfüllte sie sich einen Jugendtraum
- In ihrer Freizeit arbeitet sie am liebsten im Garten
Sie hat sich den Traum einer jeden Einzelhandelskauffrau erfüllt: Marion Schnippert arbeitet nicht nur in der Bekleidungsbranche, sondern ist auch Storemanagerin der Bottroper Filiale des Modehauses Mensing. Seit drei Jahren sitzt sie hier „im Chefsessel“, ist aber eher im Geschäft selbst präsent und aktiv – das Resultat einer konsequenten Karriere, die ihren Ursprung jedoch im Zufall fand.
Nach ihrem Realschulabschluss in Dorsten war die damals 15-Jährige unschlüssig, welche berufliche Laufbahn sie einschlagen sollte. „Ich war viel zu jung, um das zu wissen“, erinnert sich Marion Schnippert schmunzelnd. Sie schrieb Bewerbungen, „und die Zusage für eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im Lebensmittelhandwerk war die erste, die ich bekam“, so die 48-Jährige. „Ich fing an und hab’s bis heute nicht bereut! Es war die richtige Entscheidung.“ Nach der Ausbildung in Dorsten arbeitete Marion Schnippert zunächst noch weitere anderthalb Jahre im Lebensmittelbereich, dann gelang der Sprung in die Bekleidungsbranche. Ein Jahr arbeitete sie sogar schon im Dorstener Mensing-Haus, doch noch blieb Marion Schnippert nicht. Die Filialleitung eines Bonita-Geschäfts in Herten lockte. 27 Jahre jung, hatte Marion Schnippert es in die Führungsebene geschafft.
„Es war eigentlich nie mein erklärtes Ziel, mal ein Geschäft zu leiten“, gibt Marion Schnippert zu. „Aber ich hatte immer sehr viel Spaß an meiner Arbeit und stets den Ehrgeiz, mein Bestes zu geben. Als Filialleiterin wollte ich dann ‘mein’ Geschäft immer vorne haben.“ Marion Schnippert leitete zunächst verschiedene Bonita-Filialen im Ruhrgebiet und wurde schließlich Bezirksleiterin. „Ich war damals sehr, sehr stolz, das geschafft zu haben.“
Dennoch drängte es Marion Schnippert nach 17 Jahren „noch mal etwas anderes zu machen“. Aber die Bezirksleitung für einen Discounter war dann doch „zu anders. Ich betreute im Außendienst zwar 20 Filialen, konnte mich mit dem Sortiment aber nicht identifizieren“, so Schnippert. Da kam der Hinweis ihres Bruders, dass die Bottroper Mensing-Filiale eine Storemanagerin suche, gerade recht. „Ich hab mich vorgestellt und schon im ersten Gespräch gefühlt, dass Mensing das richtige Unternehmen für mich ist!“ Zwar sei sie zunächst skeptisch gewesen, ob ihr nach jahrelanger Tätigkeit im Außendienst die Arbeit in „nur“ einem Geschäft liegen würde. „Aber ich habe mich hier gleich zu Hause gefühlt und stehe hinter meiner Arbeit.“ Morgens um acht Uhr beginnt ihr Arbeitsalltag, der nie wie geplant verläuft. Schließlich ist Marion Schnippert für 55 Mitarbeitende sowie für die Repräsentation des Hauses zuständig. „Die Arbeit ist abwechslungsreich und jeder Tag ist anders“, so Schnippert. „Im Büro bin ich eher weniger, denn der rege Austausch mit Mitarbeitern und Teamführern findet in der Regel auf der Fläche statt. Desweiteren müssen die Warenpräsentation kontrolliert, Events organisiert oder Dekorationen besprochen werden.“
Tipps für den Umgang mit Kunden
Besonders am Herzen liegen ihr die Mitarbeiter, die sich bei Mensing nicht als Verkäufer, sondern als Modeberater verstehen. „Insbesondere neue Mitarbeiter erhalten Tipps für den Umgang mit den Kunden.“ Denn man habe den Anspruch Gastgeber zu sein. „Das heißt: Der Kunde soll sich wohlfühlen, gerne kommen, sich gut beraten fühlen und letztlich typgerechte Mode kaufen“, erklärt die Storemanagerin. „Daher bekommen unsere Mitarbeiter ganz viel Handwerkszeug mit auf den Weg.“ In ihrer Position hat sie recht wenig Freizeit, doch die genießt sie dann ausgiebig – im Garten. „Ich liebe es, in den Beeten zu graben und Blumen zu pflanzen, bis Rücken und Knie weh tun.“