In drei Wochen lernen Mädchen und Jungen von den Profis der Familie Casselly. Die Premiere gibt Einblicke in das Programm. Neun Workshops stehen zur Wahl.

  • Familie Casselly betreibt den Zirkus seit 25 Jahren
  • 130 Jungen und Mädchen nehmen an den Artisten-Workshops teil
  • Es gibt Zusatzangebote wie eine Kinderdisco oder den „Waterwalk“

Die Manege erleuchten flackernde Lichter, die jungen Zuschauer richten ihren Blick gespannt nach vorne und der Vorhang öffnet sich. Bei der Premierenvorstellung des 25. Kinderferienzirkus beobachten die angehenden Clowns, Jongleure, Fakire, Akrobaten und Tänzer aufmerksam, was sie in jeweils einer von drei Wochen lernen werden – das Handwerk eines Artisten.

Träume werden wahr

Am Montagmorgen geht es in den gelb-blauen Sternenzelten an der Bogenstraße mit fesselnden Showeinlagen, atemberaubenden Künststücken und packenden Gruppenstunts los: Die Zirkusfamilie Casselly stellt sich und die neun unterschiedlichen Trainings-Workshops vor, an denen nun jede Wochen knapp 130 Mädchen und Jungen teilnehmen. Sie können sich zwischen Seil- und Bauchtanz, Boden- und Trampolinakrobatik, Trapez- und Fakirartistik, Tierbetreuung, Jonglierkunst und Comedytraining entscheiden.

Bei der Premiere demonstrieren die Profis, wie es geht: Sie laufen mit einem großen glitzernden Fächer über das gespannte Seil; sie balancieren, springen und tanzen auf dem schmalen Streifen. Die Familienangehörigen stapeln sich übereinander und formen zusammen eine Menschenpyramide. Während drei der Damen im Kopfstand ein Hindernis bilden, setzt einer der Akteure zum Sprung an. Er landet gekonnt einen Salto hinter der Barriere. Alfons Casselly dreht sich unter der Decke des Zirkuszeltes, er hängt freihändig am Trapez und schwingt – mit den Beinen auf einem Balken hängend – von links nach rechts.

„Es ist für jedes Kind ein Traum, einmal in der Zirkusmanege zu stehen und ein Artist zu sein“, betont das Familienoberhaupt Maria Casselly. Die Zirkusfamilie sei jetzt in der achten Generation und würde immer wieder gerne mit interessierten Jungdarstellern trainieren. „Solange es Kinder gibt, die sich einbringen und etwas lernen wollen, wird der Zirkus nicht aussterben“, ist sich Maria Casselly sicher. Das 25-jährige Jubiläum motiviere dazu, noch mindestens 25 weitere Jahre anzuhängen. Rund 24 Familienmitglieder brächten sich auch in den kommenden Jahren gerne ein, um heranwachsende Artisten zu schulen. Der Spaß stünde natürlich weiterhin im Mittelpunkt.

Auch Ratsherr Bastian Hirschfelder freut sich über das erneute Gastspiel des Kinderferienzirkus. „Die Kinder lernen hier selbstständig zu handeln, sie gewinnen in einer Woche sehr viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen“, unterstreicht der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.

Mitorganisatorin Nadine Puylaert vom Bottroper Spielmobil hebt hervor: „Nicht nur die Teilnehmer des Zirkusprogramms kommen hier auf ihre Kosten.“ Der Kreativ-, Spiel- und Werkbereich sei sehenswert. „Wir haben Jubiläums-Attraktionen vorbereitet.“ Zu den normalen Angeboten gebe es eine Kinderdisco. In der ersten Woche stünde zudem der „Waterwalk“ bereit, auf dem Kinder in großen Plastikkugeln über Wasser laufen könnten. Ein Höhepunkt dürfte zudem der Film „Unter freiem Himmel“ werden, den 20 Laiendarsteller mit einem professionellen Filmteam in den ersten beiden Wochen drehen.

Galavorstellungen und Preise an der Tageskasse 

Die Kinder, die am Zirkusprogramm teilnehmen, haben nach der jeweiligen Trainigswoche immer am Samstag einen gemeinsamen Auftritt. Die Gala beginnt um 11 Uhr und dauert knappe vier Stunden.

Mädchen und Jungen, die sich für den Kreativ- und Spielbereich interessieren, zahlen an der Tageskasse drei Euro.Bemerkenswert: Die Casselly-Familie stellt Flüchtlingen 50 Freikarten zur Verfügung.